Eine weitere Reihe europäischer Länder bereitet ihren Eintritt in die Offshore-Windkraft noch in diesem Jahrzehnt vor. Während Frankreich und Polen gerade die ersten Offshore-Windparks errichten oder zumindest bis Mitte des Jahrzehnts zu den dann sieben Ländern mit großen Offshore-Windparks gehören werden, werden nun wohl auch Irland, Norwegen, Finnland sowie womöglich jeweils Schweden, Litauen und Estland mit Inbetriebnahmen noch in der zweiten Hälfte der 2020-er Jahre dazu stoßen. Auch Spanien, Italien und Portugal planten zuletzt Ausschreibungen erster Kapazitäten noch 2023. Allerdings sind die Zeitpläne bisher bekannter Projekte und der Regierung noch sehr vage.
Den Anfang könnte die Erweiterung des ersten finnischen Meereswindparks von 2017 machen. Der 42-Megawatt-Pilotwindpark Tahkoluoto des entwickelnden Unternehmens Suomen Hyötytuuli war das erste Windkraftfeld vor Finnland. Nun plant die finnische Seeboden-Verwaltung Metsähallitus zwei Windenergieareale mit bis zu 900 Megawatt (MW) und bis zu drei Gigawatt (GW) zu entwickeln. Die eine davon umfasst das Projekt zur Erweiterung des Pionierwindparks mit bis zu 45 Turbinen mit jeweils maximal 20 MW. Ausschreibungen für drei bis vier Flächen soll es noch 2023 oder 2024 geben. Nun bekam Suomen Hyötytuuli die Genehmigung zur Nutzung von Flächen an Land zum Offshore-Windparkbau. Bis 2027 will das Unternehmen den Windpark ans Netz nehmen.
Auch Norwegen bereitet den Ausbau konkret vor. Anfang Januar endete eine Konsultationsrunde mit Unternehmen, um Kriterien der Ausschreibung für das Drei-GW-Feld Sørlige Nordsjø zu sondieren, die 2023 stattfinden und zum Zuschlag führen soll. Für ein zweites Areal Utsira Nord mit 1,5 GW, vorgesehen für Windparks auf Schwimmfundamenten, will die Regierung statt über eine Ausschreibung mittels qualitativen Kriterien ein Unternehmen auswählen.
In Irland erteilte das Klimaministerium kurz vor Weihnachten sieben Projekten die Genehmigung zur Seenutzung. Sie dürfen damit an der ersten Ausschreibungsrunde für 2,5 GW teilnehmen. (tw) W