Quer durch den Kontinent reicht der Bogen der Länder in Europa, die mit Beginn des Frühjahrs konkret in den Ausbau der Offshore Windkraft einsteigen. In Reaktion auf die Abwendung der Europäischen Union von russischen Energierohstoffen als Maßnahme gegen Russlands Kriegsführung in der Ukraine kündigte Portugal schnelle Schritte ins Wasser an. Energiewendeminister João Matos Fernandes informierte im März durch die Medien über eine Ausschreibung im Sommer für schwimmende Windparks. Mit drei bis vier Gigawatt (GW) sollen sie 2026 einspeisen.
In Irland lud Klimaminister Eamon Ryan die sieben 2020 als „relevant“ eingestuften Projekte Oriel, Bray und Kish Banks, Codling I und II, Fuinneamh Sceirde Teoranta und North Irish Sea Array ein, Maritime Area Consents (MAC) zu beantragen. Solche Planungsrechte lassen sie am Vergabeverfahren teilnehmen. In Halbjahr zwei wird der Minister die MAC den aussichtsreichsten Projekten zuteilen. Der Tender wird im Schlussquartal rund zwei GW vergeben. 2023 soll ein geregelterer Qualifizierungsmodus für Tender zwei folgen.
Norwegen hatte 2020 zwei Areale im Süden bestimmt. Oslo wird noch 2022 den ersten 1,5-GW-Bauabschnitt der 3 GW von Sørlige Nordsjø II für Anlagen auf durchgehenden Unterwasserfundamenten ausschreiben. Utsira Nord mit 1,5 GW erfordert wegen der Wassertiefe aber Schwimmfundamente. Wegen der riskanteren Technik erfolge der Zuschlag dort statt in einer Auktion nach qualitativen Kriterien, erklärt Oslo nun.
Auch Litauen beginnt. Im März begann die Beratung mit der Wirtschaft über Technisches wie Netzanschluss oder Fristen. Tender eins mit 700 MW ist 2023 geplant. (tw)