Die Firma CM Blu entwickelt Speicher aus organischen Molekülen. Dabei werden Kohlenstoffverbindungen aus dem Citratzyklus des Körpers nachgebildet und so organische High-Performance-nergiespeichermoleküle erzeugt. Das Ergebnis ist laut CEO Peter Geigle ein grüner, kostengünstiger, frei skalierbarer und an viele Anforderungen anpassbarer Energiespeicher für elektrischen Strom bis in den Gigawatt-Bereich. Letzteres ist allerdings noch Zukunftsmusik.
Zunächst hat sich CM Blu einen passenden Partner mit Reallabor gesucht: Uniper und die CM Blu starten gemeinsam den Aufbau eines Großstromspeichers auf Basis der von CM Blu entwickelten organischen Solid-Flow-Batterien. Die Technologie soll künftig in der Lage sein, eine Vielzahl von Anwendungsfällen und Märkten abzudecken. Erstmalig in Deutschland soll sie nun am Uniper-Kraftwerk Staudinger im Rahmen eines Pilotprojekts installiert werden. Das Kraftwerk Staudinger in Großkrotzenburg bei Hanau ist das leistungsstärkste fossile Kraftwerk in Hessen, wobei die Blöcke 4 und 5 nur noch als Reservekraftwerke für Netzbetreiber Tennet fungieren.
Ziel ist es, den neuartigen, prototypischen Stromspeicher technologisch und wirtschaftlich auf Eignung für die angestrebte Nutzungsart zu testen, in die dortige Infrastruktur zu integrieren, zu zertifizieren und zum Großspeicher mit bis zu 50 MW am Standort Staudinger zu skalieren. Geigle spricht bei diesen Dimensionen von einem „Lagerhaus für Strom“. Die Anlage wird im ersten Step eine Leistung von einem MW und eine Kapazität von einer MWh haben und voraussichtlich 2023 in Betrieb gehen. (NW)