Rekordrückgang beim Treibhausgas, Klimaziel in Reichweite, aber kaum Jubel. Wirtschaftsminister Robert Habeck legte gute Daten des Umweltbundesamtes (UBA) für 2023 vor. Um 10,1 Prozent sank der deutsche Treibhausgasausstoß – so stark wie nur 1990, als viele DDR-Betriebe nach der Wiedervereinigung aufgaben. Die Parallele: Auch 2023 produzierte die Industrie weniger, wegen schlechter Konjunktur.
Unterm Strich glänzt es. Insgesamt 673 Millionen Tonnen Treibhausgas sind 76 Millionen weniger als 2022. Erstmals projiziert das UBA, dass 2030 das Ziel 65 Prozent weniger Ausstoß als 1990 erreichbar ist. Doch der Schein trügt: Der Verkehr steht im CO2-Stau. Der Energiesektor schaffte 20,1 Prozent weniger CO₂-Äquivalente dank weniger Kohleverstromung - sowie weniger Energiebedarf und Stromimportüberschuss. Emissionen des Auslandsstroms zählen nicht. Beim Heizen halfen der milde Winter und mehr Wärmepumpen anstelle von Öl- und Gasbrennern. Und die Inflation ließ die Deutschen auch auf Wärme verzichten. (kw)