2021 werden die jährlichen globalen Energieinvestitionen auf 1,9 Billionen US-Dollar ansteigen, prognostiziert die Internationale Energieagentur IEA in ihrem neuen World Energy Investment Report. Es wäre fast ein Zehntel mehr als 2020 und würde das Gesamtvolumen der Investitionen auf Vorkrisenniveau zurückheben.
Der Report untersucht jährlich, wie Investoren die Risiken und Chancen in Brennstoff- und Stromversorgung, Energieeffizienz sowie Energie-Forschung und -Entwicklung bewerten. Dieses Mal skizziert er dies vor dem Hintergrund eines (Wieder-)Anstiegs der globalen Energienachfrage sowie verstärkter Zusagen von Regierungen und privatem Sektor, den Klimawandel zu bekämpfen. Die Analyse konzentriert sich auf zwei Schlüsselfragen: 1. Schlägt sich die klimapolitische Dynamik in einem tatsächlichen Anstieg der Investitionen für saubere Energieprojekte nieder? 2. Werden diese Investitionen nach der pandemiebedingten Wirtschaftskrise einige Sektoren, Geografien und Teile der Weltbevölkerung auslassen?
Die IEA-Analyse geht von einer Mischung aus einer zyklischen Reaktion auf den Aufschwung und einer strukturellen Verschiebung der Kapitalströme hin zu sauberen Technologien aus. Zwar werden die globalen Kohlendioxid-Emissionen mit dem Aufschwung vorerst wieder zunehmen. Aber nach der Stagnation von 2020 werden auch die weltweiten Investitionen im Energiesektor 2021 um rund fünf Prozent auf mehr als 820 Milliarden US-Dollar wachsen. Erneuerbare Energien dominieren hierbei und werden voraussichtlich 70 Prozent von 530 Milliarden US-Dollar ausmachen, die speziell in neue Erzeugungskapazitäten fließen. Investitionen in Netze und Speicher bilden den Rest dieses 820-Milliarden-Volumens.
Allerdings kritisieren die Autoren auch, dass die von ihnen erwarteten Ausgaben weiterer 750 Milliarden US-Dollar für saubere Energietechnologien und Effizienz um das Zwei- bis Dreifache unterhalb dem zur Begrenzung der Klimaerwärmung Notwendigen liegen. (nw)