Das G20-Treffen der Klima- und Energieminister erbrachte am 23. Juli in Neapel zwar ein Ja zum Pariser Klimaabkommen von 2015. Dieses sieht die Begrenzung der Erderwärmung auf um zwei Grad vor. Doch die 20 wirtschaftlich stärksten Staaten einigten sich nicht auf das in Paris empfohlene Limit von bestenfalls 1,5 Grad. Die 80 Prozent des klimawirksamen Kohlendioxids (CO2) ausstoßenden G20 versagten „bei Kohle und Kohlefinanzierung“, wie Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth betonte. Schwellenländer erwarteten Vorleistungen der Industrieländer. Immerhin bekannten sich alle zur „Mission“, das 1,5-Grad-Ziel „erreichbar zu halten“. China und Russland wollen die Kohleverstromung irgendwann auslaufen lassen, wobei Peking von 2026 an weniger Kohle verbrauchen will. Die konservative Regierung des Hauptkohleexporteurs Australien besteht vor jeder Zusatzpflicht auf Beiträgen Pekings, mit dem Canberra im Wirtschaftskrieg ist. China aber will vorerst weiter Kohlekraftwerke exportieren.
Derweil musste US-Präsident Joe Biden sein Infrastrukturförderprogramm von zwei auf eine Billion Dollar reduzieren. In der vom Parlament genehmigten Version fehlen die Förderung erneuerbarer Energien und die kohlenstofffreie Stromversorgung ab 2035. (tw)