Die Sanierungsquote für Bestandsgebäude verharrt auf geringem Niveau. Die Fraunhofer-Institute IBP und IEE haben eine Modulfassade entwickelt, die das ändern soll. Ein größerer Vorfertigungsgrad von Bauteilen gilt als Chance, den Sanierungsstau zu lösen. Forschende der Fraunhofer Institute für Bauphysik (Fraunhofer IBP) und für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (Fraunhofer IEE) entwickeln daher ein neuartiges Fassadenmodul. Darin sind eine Kleinstwärmepumpe zum Heizen und Kühlen und ein dezentrales Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung integriert. Zugleich ist das Fassadenmodul eine Photovoltaik-Anlage. Die Modulfassade versorgt die Gebäudetechnik also auch gleich mit Solarstrom. Für den Wärmeschutz sorgen Vakuum-Dämmelemente. So könnte die Modulfassade es leichter machen, auch Bestandsgebäude zügig energetisch zu sanieren. Die Fassade ist vor allem für Gebäude in Skelettbauweise gedacht. Anstelle von tragenden Wänden halten dabei Stahlbetonstützen die Geschossdecken. Laut den Fraunhofer-Instituten sind etwa 25 bis 30 Prozent aller Bürogebäude zwischen 1950 und 1990 in dieser Weise gebaut. Auch für Schulen war dieser Baustil in den 50er bis 70er Jahren üblich.
Bei der Sanierung werden die alten Fassadenelemente abgenommen. Stattdessen werden die neuartigen, geschosshohen Module vor der Gebäudestruktur eingehängt. (NW)