Mehr als 16 Prozent der im Jahr 2022 in Deutschland neu zugelassenen Elektrofahrzeuge finden sich nicht im Fahrzeugbestand wieder. Damit hat der Schwund an E-Autos im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um weitere drei Prozent zugenommen. Das ergeben neue Zahlen des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach. Diese Entwicklung bekräftige den Verdacht, dass ein erheblicher Anteil der neu zugelassenen Elektro-Pkw direkt nach der vorgeschriebenen Mindesthaltedauer von sechs Monaten als junge Gebrauchte gewinnbringend ins Ausland exportiert wurden, schreibt der Verband in einer Presseinformation.
Allein im Jahr 2022 könnte dieses lukrative Geschäft in etwa 380 Millionen Euro Steuergelder gekostet haben, so der CAM. 2021 könnte die Summe laut CAM circa 230 Millionen Euro betragen haben. Deutschland subventioniere damit den Markthochlauf der Elektromobilität im Ausland, kritisiert der Verband. Die Förderprämie wurde mittlerweile von bis zu 9.000 Euro auf maximal 6.750 Euro reduziert, die Mindesthaltedauer von sechs auf zwölf Monate verlängert. „Damit dürfte die Attraktivität des prämienbegünstigten Exports von batterieelektrischen Fahrzeugen jetzt jedoch deutlich sinken“, so Studienleiter Stefan Bratze. (kw)