Der Umbau der Energieversorgung infolge des Krieges in der Ukraine führt zu teilweise bedeutenden Belastungen für die europäische Klimaschutzbilanz. So verwies die Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy auf das Ergebnis eines selbst in Auftrag gegebenen Berichts, wonach das neuerdings importierte Flüssiggas – im internationalen Sprachgebrauch: LNG – in der gesamten Wertschöpfungs- und Lieferkette die klimaschädlichen Emissionen um 50 Prozent im Vergleich zur klassischen Erdgasversorgung erhöht. LNG-Gas habe „selbst bei überdurchschnittlich günstigen Bedingungen eine tatsächliche Klimaschädlichkeit von mindestens 300 Gramm Kohlendioxid-Äquivalente.“ Dies bedeute „eine deutlich höhere Treibhausgaswirkung, als die Werte des Umweltbundesamtes nahelegen“, teilte das Unternehmen aus Hamburg als Fazit mit.
Für die Berechnung der wirklichen Emissionen klimaschädlicher Schadstoffe – Kohlendioxid (CO2) oder Methan als CO2-Äquivalente – habe der Bericht berücksichtigt, was bei der Erdgasförderung, beim Pipelinetransport, beim Energieeinsatz für die Verflüssigung zum LNG, beim Schiffstransport und bei der erneuten Umwandlung zum Gas in die Luft gehe. Die Bundesregierung müsse „darauf achten, dass wir die LNG-Nutzung zeitlich wie mengenmäßig auf das absolute Minimum begrenzen.“
Auch durch weitere Energiequellen drohen die europäischen Emissionen außer Kontrolle zu geraten: So beschloss nun das bulgarische Parlament eine zwölf Jahre längere Nutzung der Kohlekraft. (TW)