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Christian Mildenberger

Was der NRW-Regierungschef jetzt tun muss

Ministerpräsident Hendrik Wüst bejaht den Kohleausstieg bis 2030. Wer legt nun regional Speicher, Sektorenkopplungsanlagen, Kapazitäten für Lastmanagement und Wasserstoff fest? Es geht nicht ohne die Landespolitik …

Christian Mildenberger: Nein. Aber wir leben ja nicht in einer Planwirtschaft. Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, dass vielleicht vor allem auch in Industriegebieten ein Erneuerbaren-Ausbau stattfindet. Beispiel Thyssenkrupp: Das Unternehmen muss klimaneutral werden, grünen Stahl produzieren. Dafür brauchen wir Wasserstoff plus Windenergieanlagen. Bisher steht in Duisburg am Standort keine einzige. Da muss Düsseldorf darauf hinwirken, dass diese Industrien auch Flächen in der Nähe ihrer Standorte dafür vorsehen.

Sie sprechen von Industrie-standortnahen Kombinationsanlagen mit Wasserstoff- und Windstromerzeugung?

Christian Mildenberger: Genau. Zweiter Punkt. Wir brauchen die solare Freifläche. Die wird in NRW aktuell verhindert, dadurch, dass man nicht die Länderöffnungsklausel dafür nutzt. Wir müssen die Landwirte in die Lage versetzen, Energiewirte zu werden, auch wenn das einen Druck auf landwirtschaftliche Fläche verursacht. Wir müssen das angehen, um führendes Energieland zu bleiben. Und beim regionalen Bedarf an Speichern, Blindleistung etcetera sehe ich auch die Verteilnetzbetreiber in der Pflicht. Sie müssen ihre Netze digitalisieren, damit sie intelligenter werden, müssen überlegen, wo sie Speicher benötigen, müssen Last- und Erzeugungsflüsse der Zukunft simulieren. Das leitet sich ein Stück davon ab, dass die Landesregierung klärt, wo sie die zwei Prozent der Landesfläche für den Ausbau der Windkraft hernimmt. Vielleicht sollten Speichern und Wasserstoff-Erzeugung da erfolgen, wo Windkraft entsteht. Oder, wo Lastmanagementkapazitäten sind.

Können dafür Regularien im Bundesland angepackt werden?

Christian Mildenberger: Absolut. Die Landespolitik muss erklären, wo sie die zwei Prozent Landesfläche für die Windkraft verorten will. Dafür muss sie sich mit den fünf Bezirksregierungen zusammensetzen und die Sachen in den Regionalpläne sehr schnell verankern. Darüber hinaus ist sie in der Pflicht, ihre Wasserstoffstrategie anzupassen. Mit einem Programm, das eine Förderung nur in bestimmten Gebieten ermöglicht... (tw)

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