Die jetzt von dem Unternehmen in Spanien präsentierte vorläufige Bilanz verweist auf einen Umsatz von noch 2,2 Milliarden Euro im ersten Quartal des Kalenderjahres. Dieses entspricht in der Jahresabrechnung des deutsch-spanisch-dänischen Windenergiekonzerns bereits dem zweiten Quartal. Siemens Gamesa erreichte in den ersten sechs Bilanzmonaten nach einem schon schwachen ersten Quartal mit Einnahmen von 1,8 Milliarden Euro damit einen Umsatz von noch 4 Milliarden Euro und damit rund 0,6 Millionen Euro unterhalb des Wertes des ersten Halbjahres 2021. Das Ergebnis aus dem Hauptgeschäft, das Ebit, betrug im ersten Kalenderjahres- und zweiten Geschäftsjahresquartal nun minus 304 Millionen Euro. Siemens Gamesa geht daher nun gemäß dem tiefsten Wert des ursprünglich ausgegebenen Erwartungsbereichs für das laufende Geschäftsjahr von einer negativen Ebit-, also Gewinnmarge von minus vier Prozent aus.
Auch die neu im jüngsten abgeschlossenen Quartal eingegangenen Bestellungen erreichten mit 1,2 Milliarden Euro einen deutlich geringeren Wert als noch ein Jahr zuvor und auch als im ersten Quartal des aktuellen Siemens-Gamesa-Geschäftsjahres. Im ersten Quartal hatten die Bestellungen noch einen Wert von knapp 2,5 Milliarden Euro, ein Jahr zuvor machten die Auftragseingänge im ersten und zweiten Geschäftsquartal noch Werte von 2,3 und 5,5 Milliarden Euro aus.
Das Unternehmen selbst macht für die Schwierigkeiten sowohl das schwierige Umfeld mit Ukraine-Krieg, globalen Handelshemmnissen beziehungsweise „geopolitischen Spannungen“ und Lieferkettenproblemen infolge von Pandemieschutzmaßnahmen sowie mit einhergehenden steigenden Rohstoffkosten aus, als auch eigene Probleme beim Hochfahren der Produktion der neuesten Anlagenplattform 5.X. Die Bereitstellung der Lieferketten und der Fertigung der neuen Großanlagen gestalte sich „komplexer als vorher verstanden“. Aber auch die Kunden reagierten angesichts der hohen Rohstoffpreise nun zögerlicher bei neuen Bestellungen, so hieß es bei Siemens Gamesa.
Zugleich mit der vorläufigen Bilanz zum Halbjahr meldete der Konzern die nun sich abzeichnende Aussicht auf einen Verkauf eigener vorentwickelter südeuropäischer Windparkprojekte an das schottische Erneuerbare-Energien-Unternehmen SSE Renewables für 580 Millionen Euro an. Diese Projekte sollen zu einem Ausbau einer Erzeugungskapazität von 3,9 Gigawatt führen. Ob dies dann auch zu entsprechenden Bestellungen von Siemens-Gamesa-Turbinen führen wird, sei noch nicht ausgemacht, heißt es von dem Windturbinenbauer. Der Verkauf dieses Portfolios könnte möglicherweise in die Bilanz des Gesamtjahres eingehen.