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Wer bezahlt die Energiewende?

Kalt und ungemütlich war es ohnehin schon in den Tagen vor Weihnachten. Just in dieser nur bedingt besinnlichen Zeit kam Deutsche Windguard mit einem Bericht zur Kostensituation der Windenergie an Land um die Ecke. Die für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ausgearbeitete Analyse der einzelnen Kostenparameter hat Folgendes ergeben: Die mittleren Kosten für die Produktion einer Kilowattstunde (kWh) an einem durchschnittlichen Windenergiestandort liegen zwischen 7,6 und 8,5 Cent/kWh. Das ist viel Geld, wenn man bedenkt, dass bei Ausschreibungen der aktuelle Höchstwert bei 7,35 Cent/kWh liegt. Gleichwohl hatte die jüngste Auktion zu einer 1,5-fachen Überzeichnung bei einem durchschnittlichen mengengewichteten Zuschlagswert von 7,15 Cent/kWh geführt. „Der Wind­energie­ausbau in Deutschland kann nur funktionieren, wenn die Kosten der Stromerzeugung über die Betriebszeit der Anlage gedeckt werden können“, ergänzt Windguard-Geschäftsführer ­Dennis Kruse.

Aufbausprint mit Hindernissen

Das neue Jahr dürfte der Windenergie den lange ersehnten Durchbruch bei den Installationszahlen bescheren. Doch dafür gilt es, eine Reihe von Hürden zu überwinden. Eine ist die Finanzierung. Angesichts der oben genannten Betriebskosten erscheint es einleuchtend, wenn Kreditinstitute genau prüfen, wen sie mit Fremdkapital ausstatten. Dennoch sehen Finanzierer das Thema überwiegend positiv. Sie begegnen Wind-, Solar- und Speicherprojektierenden in den meisten Fällen mit offenen Armen. Lesen Sie dazu unsere Titelgeschichte. | 12

Zwei Themen bereiten bei der Finanzierung derzeit Sorgen: Seit Januar wird Regenerativstrom in Zeiten negativer Strompreise an der Börse nicht mehr vergütet. Die Verluste werden nicht unerheblich sein, weiß Matthias Stark, Leiter des Fachbereichs Erneuerbare Energiesysteme beim Bundesverband Erneuerbare Energie. | 24

Das andere Thema ist die Einführung eines neuen Förderregimes. Wie die dafür diskutierten vier Optionen aussehen, verrät unser Fachautor Markus Wechselberger. | 22

Der viel zitierte Champagner der Energiewende, H2, trifft derweil ohne sichere Förderung auf erhöhte Skepsis bei den Geldgebern. Unternehmen planen zwar Elektrolyseure mit einer Leistung von mehreren Hundert Megawatt, halten aber die endgültige Investitionsentscheidung lieber zurück. Vielleicht findet sich ja noch ein überzeugendes Geschäftsmodell. | 26

Das liebe Geld ist derweil nicht die einzige Herausforderung, der sich die Regenerativbranche zu Beginn des Jahres 2025 gegenübersieht. Kaum liegen die Genehmigungen vor, bereiten uns andere Lücken entlang der Wertschöpfungskette Kopfzerbrechen. Glücklicherweise gibt es einige findige Dienstleister, die dabei helfen, die geplanten Regenerativprojekte optimal umzusetzen. | 32

Automation gegen Fachkräftemangel

Schneller und mit weniger Personal – so muss auch für die Solarbranche die Erfolgsformel lauten, wenn sie ihre Ausbauziele meistern will. Denn die In-
stallationszahlen müssen bei immer eklatanterem Fachkräftemangel in die Höhe getrieben werden, wenn Deutschland seinen klimapolitischen Zielpfad nicht aus den Augen verlieren will. KI und Automation sollen die Lücke schließen. | 42

Technikfans lieben die Themen rund um Künstliche Intelligenz. Und sie begeistern sich auch für neue Turbinentypen. Twinrotoren oder gar Multirotoren im Multi-Megawatt-Maßstab lassen ihre Herzen höher schlagen. | 44

Leider ist auch hier wieder der schnöde Mammon das Problem.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Nicole Weinhold,
Chefredakteurin
Erneuerbare Energien

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