Der österreichische Hersteller von Elektroheizungen hat in einem Einfamilienhaus in Ried erstmals seinen Leistungssteller AC Thor verbaut. Die dreiköpfige Familie, die das Haus in Oberösterreich gebaut hat, ist gerade eingezogen. „Die Ausgaben für den elektrischen Boiler, die Fußbodenheizung und die Installationsarbeit lagen gerade einmal bei 15.000 Euro“, sagt Hausbesitzer Thomas Öhl. Im Vergleich zu einer Haustechnikvariante mit einer photovoltaisch betriebenen Wärmepumpe konnten die Kosten um 30 Prozent gesenkt werden. Dadurch konnte er den gesamten Neubau mit einer Wohnfläche von 100 Quadratmetern für weniger als 100.000 Euro realisieren.
450 Euro weniger Energiekosten pro Jahr
Das Herzstück der Energieversorgung des Hauses ist eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Sie versorgt mit ihren elf Kilowatt Leistung nicht nur die Elektrogeräte im Haushalt, sondern übernimmt auch einen Großteil der Wärmeversorgung. Der AC Thor, das Gehirn des gesamten Systems, liefert den Strom an einen Elektroheizstab im Boiler, der nur 300 Liter fasst. Denn er muss nicht die gesamte Heizleistung abdecken, sondern ist ausschließlich für die Warmwasserversorgung zuständig. Die Versorgung des Gebäudes mit Raumwärme übernimmt eine elektrische Fußbodenheizung, die ebenfalls vom AC Thor stufenlos gesteuert wird. Immer wenn überschüssiger Solarstrom vom Dach kommt, füttert das System entweder den Boiler oder wirft die Heizung an.
Durch die Nutzung des Leistungsstellers prognostizieren die Planer eine zusätzliche Ersparnis von 450 Euro pro Jahr im Vergleich zum Hausstandard, der vom Fertighausanbieter vorgesehen und schon auf niedrigsten Energieverbrauch ausgelegt ist. „Bei dem geringen Wärmebedarf moderner Niedrigenergiehäuser sind marktübliche Heizungssysteme und Wärmepumpen im Vergleich zu ihrem energetischen Nutzen zu aufwändig und teuer“, erklärt Gerhard Rimpler, Geschäftsführer von My PV, die Vorteile einer Elektroheizung.
Wärme aus dem Kabel
Außerdem erspart sich der Bauherr die aufwändige Verrohrung des gesamten Gebäudes, um die Wärme von einer Heizzentrale in die Räume zu pumpen. Damit kann die gesamte Heiztechnik auf kleinstem Raum im Haus untergebracht werden, was zusätzlich Baukosten spart. Außerdem sind die Wartungskosten viel geringer als beispielsweise die einer Wärmepumpe. „Diese kann außerdem nur Wärme erzeugen und leistet daher keinen Beitrag für die elektrischen Verbraucher im Gebäude“, erklärt Rimpler. „Der AC Thor nutzt hingegen den Photovoltaikstrom zur stufenlosen Energieverteilung.“
Auf diese Weise kann die Familie nicht nur mit Solarstrom heizen, sondern auch den Eingenverbrauchsanteil weiter in die Höhe treiben. Denn nur wenn der Wärmespeicher voll ist, die Räume gut geheizt und alle elektrischen Verbraucher mit Strom versorgt sind, speist die Anlage ins Netz ein. Andererseits bezieht das Gebäude nur Strom aus dem Netz, wenn die Solaranlage nicht genügend Strom liefert, um die Räume genügend aufzuheizen oder den Warmwasserspeicher zu füllen.