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Solarpark für Verpackungsfirma: 70 bis 80 Prozent Eigenverbrauch im Werk

Der von Juwi entwickelte Zehn-Megawatt-Solarpark Gesmold wird zukünftig per Direktleitung Sonnenstrom in das Werk des Herstellers von spritzgegossenen Kunststoffverpackungen Spies Packaging liefern. Mitte März starteten die Bauarbeiten. Beide Unternehmen sehen das Projekt als Leuchtturm für eine klimafreundliche Energieversorgung im Industriebereich. Mit der Anlage wird das Unternehmen aus Melle künftig mindestens 20 Prozent seines Strombedarfs decken.

Das Thema Nachhaltigkeit spielt für das kunststoffverarbeitende Unternehmen Spies eine bedeutende Rolle. Ebenso wichtig ist für den Industriebetrieb mit rund 430 Mitarbeitenden eine kostengünstige Stromversorgung zu gut kalkulierbaren Preisen. Mit einem von Juwi entwickelten Solarenergieprojekt kann Spies nun ökonomisch und ökologisch punkten. Ab dem Spätsommer 2024 wird der saubere Strom aus dem Solarpark unweit des Werksgeländes über eine Erdleitung direkt ins Werk fließen.

Es ist ein gutes Beispiel für die klimafreundliche Stromversorgung von produzierenden Unternehmen im Landkreis Osnabrück. „Für uns als Unternehmen ist das Projekt ein wichtiger Schritt hin zur CO2-neutrale Stromversorgung. Darüber hinaus vereint die Direktversorgung mit Solarstrom ökonomische mit ökologischen Zielen und trägt dazu bei, die Energiekosten zu stabilisieren und somit die Standortsicherheit zu gewährleisten.“ sagt Inhaber und Geschäftsführer Christof Spies.

Beide Unternehmen sind in der Region fest verwurzelt. Für Spies ist Melle Stammsitz und Produktionsstätte für spritzgegossene Verpackungen aber auch andere Teile aus Kunststoff. Die Juwi GmbH hat ein Büro in der Stadt, von dem aus rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Wind- und Solarprojekte in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen entwickeln. Mit dem Solarpark Gesmold realisiert Juwi nun erstmals auch ein Solarprojekt direkt in Melle.

Dass Juwi dabei mit einem der größten Unternehmen der Region zusammenarbeitet, ergab sich erst im Rahmen des Bauleitverfahrens.

Planänderung: Im Verlauf des Projekts auf Juwi zugekommen

Ursprünglich sollte der Strom auf Basis der EEG-Vergütung ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Im Bauleitverfahren hatte Spies im Jahr 2021 dann von dem Projekt erfahren und war auf Juwi zugekommen. „Wir erleben als Projektentwickler für erneuerbare Energien seit einigen Jahren ein großes Interesse gerade auch bei Industrie- und Dienstleistungsunternehmen an unseren

Eine knapp 2,3 Kilometer lange Erdleitung wird den Strom bis zum Netzverknüpfungspunkt auf dem Werksgelände transportieren. Die Bauarbeiten für den Park und die Anbindung haben Mitte März begonnen. Insgesamt 18.284 Module werden auf den beiden Ackerflächen entlang der Autobahn A 30 auf Gestellen montiert werden. Voraussichtlich im August soll dann die erste Kilowattstunde Strom fließen. Rund zehn Millionen Kilowattstunden Ökostrom soll der Park dann jährlich produzieren. 70 bis 80 Prozent des Stroms will Spies selbst im Werk verbrauchen, der Rest wird dann ins Stromnetz eingespeist.

 Spies hat sich das Ziel gesetzt, am Standort Gesmold klimaneutral (nach Scope 1 und 2) zu produzieren. Um dies zu erreichen, investiert das Unternehmen unter anderem auch in eine Vielzahl verschiedener Energieeffizienzmaßnahmen, wie z.B. eine stetige Modernisierung von Lüftungs-, Beleuchtungs- und Druckluftsystemen und der kontinuierlichen Erneuerung und Optimierung der Produktionslinien. Zusammengeschlossen in einem etablierten Energiemanagementsystem werden all diese Maßnahmen durch ein Team von Fachexperten bei Spies überwacht, gesteuert und optimiert.

Auch unter Artenschutz-Aspekten soll der Solarpark Gesmold ein Vorzeigeprojekt werden. Nach der Inbetriebnahme wird der Park mit lokalem Saatgut in ein extensives Grünland verwandelt, in dem sich Flora und Fauna gut entwickeln können. Blühstreifen auf dem Gelände und Wildhecken rund um das Gelände sollen zusätzlichen Lebensraum bieten. Für die auf der Fläche gesichteten Kiebitz-Brutpaare soll eine Blänke angelegt werden. Dabei handelt es sich um eine größere Geländemulde, die temporär vor allem im Frühjahr mit Wasser gefüllt ist und dem Kiebitz als Nahrungshabitat dient. Zusätzlich wird als Ausgleichsmaßnahme eine Streuobstwiese auf einer Fläche von etwa einem Hektar angelegt.

Jubiläum in Griechenland

Zudem feiert Juwi gerade ein besonderes Jubiläum: Die Einweihung eines neuen Bürostandorts in Athen fiel zusammen mit 15 Jahren im griechischen Solarmarkt.

Im Jahr 2008 stieg die Juwi-Gruppe mit fünf Experten für erneuerbare Energien in den griechischen Solarmarkt ein, gründete eine eigene Landesgesellschaft und bezog ihre ersten Büros in Elliniko bei Athen. Heute beschäftigt die Firma in der griechischen Hauptstadt rund 60 Experten für die Planung, Entwicklung und den Bau von Freiflächen-PV-Projekten.

(nw)