Ein Solarhaus im Wettbewerb für den Solar Decathlon muss so ausgelegt werden, dass vier Personen darin bequem leben können. Dieses Ziel stellt die teilnehmenden Teams vor eine anspruchsvolle Aufgabe, da die bewohnbare Fläche nur rund 45 m² beträgt. Für ihr Lichtkonzept, den Komfort sowie Elektrische Energiebilanz und Funktionsfähigkeit der Gebäudetechnik wurden die Rosenheimer in der Einzelwertung ausgezeichnet. Während am Tag die Glasfronten des Hauses Helligkeit ins Haus ließen, wird das energieeffiziente Gebäude nachts ausschließlich mit LEDs beleuchtet. Aber auch dabei konnte man noch im Detail glänzen: So entwickelten die Studenten etwa eine LED-Pendelleuchte, die sich umhängen lässt und per Akku auch auf der Terrasse betrieben werden kann. Es geht also nicht nur um die architektonische Innovation im solaren Bauen sondern um ein Gesamtkonzept, das zusätzlich noch die Anwendbarkeit im industriellen Maßstab sowie die Konstruktion umfasst. Die konstruktive Herausforderung der Rosenheimer bestand darin, möglichst modulare Bauelemente zu entwickeln, die auch einen einfachen und kostengünstigen Umzug des Hauses ermöglichen könnten. Denn Mobilität war Teil des Konzepts. Die Sonnenenergieversorung und Haustechnik erforderte einen kreativen Umgang mit Innovationen und nachhaltigen Materialien. Und die Solaranlage? Die Rosenheimer konnten den höchsten Stromüberschuß von über 500 kWh für sich verbuchen. Das Stuttgarter Team überzeugte seinerseits mit einem Energieturm, modularen Belüftungslösungen und der passiven Kühlung und gewann die Einzelwertungen bei Innovation sowie in Planung und Konstruktion.
Gewinner des Wettbewerbs wurde übrigens das Team der „Virginia Polytechnik Institute amp; State University“ aus den USA. Einzigartig an deren Solarhaus war die Architektur. Bei gutem Wetter ist die Entfernung der Nord- und Südwände möglich, so dass eine doppelte Flächennutzung in natürlicher Umgebung stattfinden kann. Es kam viel recycletes Aluminium zum Einsatz. So kamen die Amerikaner auf einen atemberaubend niedrigen Preis von rund 350.000 Euro für den Prototypen.