Studenten der Fachhochschule Bochum entwickelten ein neues Solarauto mit dem Namen „BO Gran Turismo“ (BO GT). Der Bau des bisher als Studie vorliegenden Fahrzeugs hat gerade begonnen. Der BO GT soll bis Ende Juni fertig sein.
Bereits seit zehn Jahren arbeiten Bochumer Studenten mit ihren Dozenten an neuen Solarautos. BO GT ist das fünfte Modell. Es bietet zwei Personen Platz und wird mit drei Quadratmetern Solarzellen versorgt. Das Solarauto entsteht im Rahmen des Hochschulprojekts „SolarCar“. Sein Design verfeinert die Vorgängermodelle. Im Vordergrund stehen nicht nur gute Fahrwerte und ein adrettes Äußeres. „Neben dem Energieverbrauch haben wir spätestens seit dem BO Cruiser vor zwei Jahren immer die Alltagstauglichkeit im Sinn“, sagt Friedbert Pautzke, Professor für Elektromobilität und Initiator des Projekts. Deshalb haben die Studenten das neue Auto mit einer zweiten Tür und einem Beifahrersitz ausgestattet. Sie wollen zeigen, dass ökologischer Individualverkehr nicht zwangsläufig mit unattraktivem Design einhergeht.
Die Hülle ist eine komplette Neuentwicklung. Daneben kommen bewährte Komponenten aus den Vorgängermodellen zum Einsatz. Dazu gehören die Radnabenmotoren, das Batteriemanagement und die Funksysteme, die alle Messdaten aus dem Sonnenwagen an ein Begleitfahrzeug übertragen.
Härtetest in Australien
Im Oktober nehmen die Bochumer Studenten mit ihrem neuen Auto am World Solar Challenge (WSC) in Australien teil. Die 3.000 Kilometer lange Strecke bewältigt es ausschließlich mit der Energie aus den Solarzellen. Mit knapp einem Kilowatt Antriebsleistung geht es dann von Darwin nach Adelaide. Das einzige deutsche Team, das an diesem Rennen teilnimmt, geht nicht von einem Sieg aus. Es macht sich aber Hoffnungen auf den Design Award des Rennens, den sie für ihre Vorgängermodellen bereits zweimal erhielten. „Auch wenn wir nicht ganz vorne mitfahren, wird der BO GT im Blickpunkt der Medien stehen“, sagt Tim Skerra, Student und Manager des Rennteams. „Dafür sorgen die spektakuläre Formgebung und die Art und Weise, wie das Fahrzeug gebaut und verarbeitet sein wird.“ (Sven Ullrich)