Derome Plussus legt viel Wert auf Nachhaltigkeit beim Einsatz der Baustoffe für seine Fertighäuser. Das Unternehmen aus Veddige, gut 50 Kilometer südlich von Göteborg, nutzt hauptsächlich Holz für seine Gebäude, die aus verschiedenen Grundmodulen bestehen. In Varberg am Kattegat, nur 20 Kilometer südwestlich von Veddige hat das Unternehmen jüngst ein neues Werk für die Herstellung dieser Grundmodule errichtet.
Um jetzt auch die Produktion nachhaltig zu gestalten, hat das Unternehmen auf dem Dach dieser neuen Produktionshalle eine Solaranlage mit einer Leistung von 607 Kilowatt installiert. Insgesamt 6.000 Quadratmeter Dachfläche haben die Installateure von Solkompaniet gebaut. Der schwedische Fachpartner des fränkischen Systemanbieters IBC Solar hat seinen Hauptsitz in Hägersten, einem kleinen Ort vor den Toren Stockholms. Mit dem Generator auf dem Dach des neuen Produktionsstandorts von Derome hat Solkompaniet die nach eigenen Angaben größte Solaranlage im Westen des skandinavischen Landes errichtet.
Die Sonne liefert die Hälfte des Stroms
Doch damit nicht genug. Den Strom aus den etwa 2.200 Modulen nutzt Derome vollständig selbst. Denn die neue Fabrik von Derome Plusshus wurde mit dem Ziel errichtet, die Fertighäuser dort klimaneutral zu produzieren. Dabei sind die Einstrahlungsbedingungen gar nicht so schlecht. Die Globalstrahlung liegt mit jährlich 900 bis 1.050 Kilowattstunden pro Quadratmeter auf dem Niveau Norddeutschland. Dadurch kann das Unternehmen in Varberg etwa die Hälfte des Strombedarfs mit der Solaranlage abdecken. Die andere Hälfte kommt aus regionalen Wind- und Wasserkraftwerken. „Es fühlt sich richtig an, in Solarzellen und andere erneuerbare Energiequellen zu investieren“, sagt Henrik Svahn, bei Derome als Projektleiter für den Bau des neuen Werks verantwortlich. „Wir bauen unsere Häuser mit umweltfreundlichen Baustoffen wie Holz und sind stolz darauf, dass wir mit Solarenergie auch eine klimafreundliche Alternative für die Stromversorgung gefunden haben.“
Dem Wind trotzen
Die Herausforderung an der Westküste Schwedens ist also weniger die Wirtschaftlichkeit eines solchen Eigenverbrauchsgenerators, sondern der Wind. Denn der weht hier nicht selten extrem kräftig. Dem muss die Anlage auf dem Flachdach der Produktionshalle standhalten. Deshalb muss das Montagesystem aerodynamisch optimiert sein. Das verwendete Aerofix von IBC Solar ist so aufgebaut, dass die Module um so fester auf das Dach gepresst werden, je kräftiger der Wind weht. Damit kommt das System auch mit geringstem zusätzlichen Ballast aus und bleibt trotzdem auch bei starkem Wind sicher auf dem Dach stehen.
Dadurch kann wiederum die statische Resttragfähigkeit des Daches besser ausgenutzt werden. Das ist im Winter von Vorteil. Zwar fällt in Varberg im Vergleich zu anderen Regionen Schwedens nur wenig Schnee. Doch mit einem gering ballastierten Montagesystem wird die Statik des Daches nicht zu stark beansprucht, wenn es doch einmal kräftig schneien sollte.