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Sektorenkopplung

Flexibles Allzweck-Biogas in Genthin

Der Betreiber Enertec Biogas Genthin GmbH hat zur reinen Stromerzeugung der 2011 in Betrieb genommenen Anlage nun neue Möglichkeiten der Wertschöpfung hinzugewonnen. Zentraler Baustein der Anlagenerweiterung sind zwei neue Behälter, die ihm sowohl eine weitaus größere Produktion ermöglichen, als auch eine hohe Flexibilität beim Wechsel zwischen Biomethanproduktion zur Einspeisung ins Erdgasnetz und der Strom- und Wärmegewinnung aus dem Biogas. Die Biogaserzeugung, die vorher bei einem Volumen von  rund 4,87 Millionen Normkubikmeter lag, konnte auf 10,4 Millionen Normkubikmeter beziehungsweise mehr als das doppelte Volumen hochgefahren werden. Ebenfalls neu ist eine Entschwefelungsanlage, die reinen Sauerstoff erzeugt. Durch diese steigt die Qualität des Endproduktes Biomethan, da es nun einen geringen Stickstoffanteil hat.

Neue Genthiner Flexibilität

Ganz nach Bedarf des Regelenergiemarktes an Strom aber auch nach dem Bedarf des Wärmenetzes, kann nun die Einspeisung von Biomethan ins Erdgasnetz reguliert werden. Der Volumenstrom bei der Druckwasserwäsche beträgt 1.100 Kubikmeter pro Stunde. Zudem ist die Stromerzeugung in den zwei schon bestehenden Blockheizkraftwerken (BHKW) in einem weiten Bereich dosierbar. Die Anlage kann sowohl mit der Grundleistung des kleineren BHKW von nur 400 kW arbeiten, aber auch je nach Erfordernis stufenweise hochfahren und mit bis zu 1,6 MW im Vollbetrieb beider BHKW arbeiten. Die flexible Nutzung  zur Erzeugung von Wäme, Strom und Gas erlaubt auch die Einstellung beispielsweise auf einen jahreszeitenabhängigen Bedarf: Während im Sommer die Biomethaneinspeisung im Vordergrund steht, kann im Winter insbesondere auf die Wärmegewinnung gesetzt werden.

Zudem verfügt die Biogasanlage seit der Aufrüstung über eine intelligente Steuerung, welche das Last- und Substratmanagement kontrolliert und steuert, Tagesberichte erstellt und ebenfalls die Kommunikation mit den Verbrauchern ermöglicht. Es handelt sich um ein Prozessleitungssystem namens Smartcontrol, welches ebenfalls durch Ökobit erstellt wurde.  Diese Steuerung sollte eine noch gezieltere und schnellere Regelung erlauben, die der Wirtschaftlichkeit der Anlage zu Gute kommt – sei es durch die Teilnahme am Regelenergiemarkt oder durch bessere Anlagenauslastung .
(Hannah Keyser)