Solarparks mit Speichern zu kombinieren, wird immer öfter zum Standard der Installation. Dass dies auch in großem Stile geht, zeigt RWE mit seinem Solarprojekt Hickroy Park in Mitchell County im Südwesten des US-Bundesstaates Georgia. Denn dort haben die Installateure im Auftrag von RWE Renewables America auf einer Fläche von sieben Quadratkilometern mehr als 650.000 Module installiert. Diese erreiche zusammen eine Leistung von satten 195,5 Megawatt.
Mehr Ertrag vom Tracker
Durch die Installation auf einer einachsigen Trackerunterkonstruktion steigt nicht nur der Ertrag der Solaranlage. Weil die Module so dem Lauf der Sonne nachgeführt werden, ist auch die Einspeisung des Solarstroms stetiger als bei der Verwendung einer festen Aufständerung. Doch um dennoch Einspeisespitzen zu vermeiden, hat RWE zusätzlich einen Batteriespeicher installiert. Dieser kann Solarstrom aufnehmen, wenn im Netz von Georgia Power, an das das System angeschlossen ist, kein Platz ist und diesen bei Bedarf mit einer Leistung von 40 Megawatt ins Netz drücken. Der Speicher ist so ausgelegt, dass er dies über zwei Stunden lang kontinuierlich tun kann, wenn dies notwendig sein sollte.
Solar- Speicher-Kombinationen nehmen zu
Auf diese Weise wird die Prognose der Solarstromeinspeisung ins Netz von Georgia Power verbesser. „Projekte wie Hickory Park mit dem dazugehörigen Batteriespeichersystem werden zunehmend an Bedeutung gewinnen, da erneuerbare Energien einen größeren Anteil am Energiemix ausmachen“, betont Silvia Ortín, Geschäftsführerin von RWE Renewables Americas. „Dieses Projekt spielt eine wichtige Rolle bei der Erweiterung unseres Portfolios in den USA, einer unserer strategischen Kernmärkte.“
Das Ziel: 50 Gigawatt bis 2030
Schließlich entfalle auf die USA mehr als ein Drittel der Kapazitäten, die RWE im Bereich von erneuerbaren Energien betreibt, wie das Unternehmen mitteilt. Sie seien zudem ein wichtiger Baustein der Strategie von RWE, das Geschäft mit erneuerbaren Energien auszubauen und bis 2040 klimaneutral zu werden. Dazu zählt nicht nur die neue Anlage in Hickroy Park, sondern auch weitere Onshore-Wind- und Photovoltaikanlagen und mehrere Großspeicher. Doch RWE baut zunehmend auch Offshore-Windparks, wie demnächst einer in der New York Bucht entstehen soll. RWE hat dafür zusammen mit seinem Partner National Grid Ventures einen Zuschlag in einer Leasingauktion bekommen. Der Windpark dort soll eine Leistung von drei Gigawatt erreichen. Damit käme RWE seinem Ziel ein großes Stück näher, bis 2030 die eigenen Ökostromkapazitäten auf 50 Gigawatt auszubauen. Denn inzwischen betreibt das Unternehmen allein in den USA mehr als 30 Ökostromanlagen mit einer Gesamtleistung von über fünf Gigawatt.
PPA über 30 Jahre abgeschlossen
Mit dem neuen Projekt zeigt RWE zudem, dass das Unternehmen auf die Bedürfnisse seiner Kunden eingehen kann, um mehr regenerativen Stroms ins Netz zu bekommen. In diesem Falle ist der Kunde Georgia Power. Der Netzbetreiber und Versorger hat einen Stromabnahmevertrag (PPA) mit RWE über eine Laufzeit von 30 Jahren abgeschlossen. Georgia Power wiederum vertreibt den Strom an seine 2,7 Millionen Kunden. (su)
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