Die Photovoltaik wird auch in der Architektur und als Baumaterial nur dann nachhaltig, wenn auch klar ist, wohin mit den Modulen, nachdem sie ihren Dienst getan haben. Wie mit solchen ausgedienten Modulen umzugehen ist, hat der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) in einem aktuellen Hinweispapier zusammengefasst. Denn sie müssen gemäß dem Elektro- und Elektronikgesetz (ElektroG) fachgerecht entsorgt werden.
Auch alte Module erzeugen Strom
Denn einerseits enthalten sie wertvolle Rohstoffe, die wiedergewonnen werden. Andererseits produzieren sie immer noch Strom, wenn Licht auf die aktive Zellschicht der Module fällt. „Da dann eine elektrische Spannung entsteht, ist ein sorgfältiger Umgang mit abgebauten, zu entsorgenden Modulen wichtig“, betont Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW Solar.
So sollten Modulkabel befestigt werden, Module sorgfältig gestapelt und gegebenenfalls mit Kantenschutz versehen werden. „Die solaraktive Seite des Modules sollte beim Stapeln immer nach unten zeigen, offene Kontakte und beschädigte Rückseitenfolien sollte man vor dem Abtransport isolieren“, erklärt Körnig. „Das Recycling von Solarmodulen ist heute technisch gut machbar. Entsorgungsfachbetriebe können Altmodule so verwerten, dass die enthaltenen Rohstoffe fast vollständig als Sekundärrohstoffe einem Produktionsverfahren zugeführt werden können.“
Rücknahme ist gesetzlich geregelt
Daher sei es wichtig, dass ausrangierte Module in den Wertstoffkreislauf gelangen, betont Körnig. „Wo Altmodule abgegeben werden können und was dabei zu beachten ist, erfahren Besitzer von Photovoltaikanlagen, Installateure sowie Betreiber von Sammelstellen in unserem neuen Merkblatt.“ Das Gesetz regelt klar die Zuständigkeiten und vor allem auch die Kosten. Denn Module aus privaten Haushalten können kostenfrei an ausgewiesenen Sammelstellen wie etwa Wertstoffhöfen oder den Rücknahmestellen der Hersteller und Vertreiber abgegeben werden. Auch für größere Mengen an Altmodulen müssen sie zumutbare Möglichkeiten der Rücknahme schaffen. Zur Finanzierung müssen sie Rückstellungen bilden oder einem Recyclingverband beitreten. Um das Recycling größerer Mengen an Altmodulen, die vor dem 24. Oktober 2015 verkauft wurden, müssen sich die Anlagenbetreiber selbst kümmern.
Zwar ist es noch nicht so weit, dass massenhaft alte Solarmodule anfallen. Denn sie haben bewiesen, dass sie größtenteils 25 Jahre und mehr zuverlässig Strom produzieren. Deshalb rechnet der Branchenverband erst in gut zehn Jahren mit einer größeren Menge an Altmodulen. Das Merkblatt kann kostenlos von der Internetseite des BSW Solar heruntergeladen werden.