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Qualitätssicherung

Solaranlagen gegen „Wanderung“ absichern

Der Bundesverband für Solarwirtschaft (BSW Solar) hat technische Lösungen zusammengestellt, wie das „Wandern“ von Solaranlagen auf Flachdächern verhindert werden kann. Denn das sei immer noch ein Problem, das die Branche beschäftigt. Schon bei der Planung der Anlage sind Maßnahmen gegen die Temperaturwanderung zu berücksichtigen, betonen die Branchenvertreter.

Dieser sogenannte Raupeneffekt kommt zustande, indem sich vor allem die Metallteile bei Temperaturschwankungen ausdehnen und wieder zusammenziehen. Nicht nur im Jahresverlauf sind wirken die Schwankungen. Es reichen auch die unterschiedlichen Temperaturen zwischen Tag und Nacht aus, um für Bewegung in der Anlage zu sorgen. Darunter leiden nicht nur die Module, die dadurch immer wieder unter mechanische Spannung geraten. Es besteht auch die Gefahr, dass Leitungen durchscheuern. Blanke Leitungen wiederum können die Ursache für einen Lichtbogen sein und damit einen Brand auslösen. Außerdem besteht die Gefahr eines elektrischen Schlags.

Dachhaut schützen

Auch die Dachhaut kann Schaden nehmen, wenn sich das Montagesystem ständig ungehindert an ihr reibt. Zudem sind Schäden an anderen Dachteilen wie Blitzschutzanlagen, Attika, Lichtkuppeln, Lüftungsrohren oder Kabelführungen nicht selten. „Im schlimmsten Fall, wenn keine ‚Hindernisse‘ vorhanden sind und keine Inspektion und Wartung durchgeführt wird, kann sich die Photovoltaikanlage im Laufe der Jahre bis über die Dachkante hinaus bewegen“, warnen die Experten vom BSW Solar.

Dazu kommen noch die Hangabtriebskräfte. Die kleinste Neigung reicht aus, damit die Anlage der Schwerkraft folgt. Die Projektierer und Installateure müssen unbedingt absichern, dass die Anlage sicher stehen bleibt, auch wenn die Temperaturen schwanken oder das Dach leicht schräg ist.

Schäden vermeiden

Wie das geht, steht im Hinweispapier „Lagesicherung von PV-Flachdachanlagen gegen Verschiebung aufgrund thermischer Dehnungen (‚Temperaturwanderung‘)“, das die Fachgruppe Bautechnik des BSW Solar zusammengestellt hat. Die Experten haben kurz und bündig auf zehn Seiten den Stand der Technik dargestellt. „Photovoltaikflachdachanlagen sind ein wichtiges Marktsegment und bieten ein großes Potenzial zum Ausbau der Photovoltaik in Deutschland, insbesondere auf Gewerbe- und Industriegebäuden“, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW Solar. „Mit den Lösungsansätzen lassen sich die Vorteile der aufgeständerten Photovoltaikanlagen nutzen und zugleich mögliche Schäden verhindern.“ Das Hinweispapier, mit dem sich auch Anlagenbetreiber einen Eindruck von der Qualität der Installation verschaffen können, steht zum kostenlosen Download auf der Internetseite des BSW Solar zu Verfügung.