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Preise

Brauer machen Biogas für teures Bier verantwortlich

Diese Begründung des Preisanstiegs von Bier stößt allerdings beim zentralen Vertreter der Biogasbranche, dem Fachverband Biogas e.V., auf Ablehnung. Die Energiepflanze Mais gelte ohne Zweifel als ertragsreich bei der Vergärung in Biogasanlagen, da sie schnell wachse und einen hohen Methanertrag bringe. „Leider sei der Mais in jüngster Zeit etwas in Verruf geraten und Sündenbock für verschiedenste Entwicklungen“ geworden, so jedoch der Geschäftsführer des Fachverbandes Claudius da Costa Gomez. Für die höheren Preise sieht der Verband die schlechten Ernten aus dem verregneten Sommer 2010 als Grund, die diesmal auch nicht durch australische Einfuhren wegen der dortigen Wetterunruhen ausgeglichen werden konnten. Dem entspricht, dass die Anbaufläche für Mais laut Statistischem Bundesamt 2008 noch 520.000 Hektar betrug und in den folgenden Jahren auf einen Wert von  463.000 Hektar im Jahr 2010 sank.

  Auch die Agrarhandelsorganisation Raiffeisen.com sieht die Schuld für den Ernterückgang von Gerste nicht im Maisanbau. Vielmehr sei der maßgebliche Konkurrent für den Gerstenanbau der Weizen, dessen energetische Nutzung nun Probleme bereite, betont die Organisation. Dem widersprechen allerdings die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. In der Tat hat sich die Anbaufläche für Weizen in den letzten Jahren kaum verändert. Im Jahr 2010 lag sie mit 3.326.000 Hektar nahezu auf dem Wert des Vorjahres. Die Vorstöße der Bierwirtschaft ereignen sich kurz vor einer Bundesratsinitiative Niedersachsens. Das Bundesland will die Förderpolitik für Biogasanlagen reformieren und den Maisanbau bremsen. (Anna Störmer)