Der Rennstall Reinhold Motorsport (RMG) in Andernach in Rheinland-Pfalz betreibt zwar seine Rennautos noch mit Benzin. Aber immerhin verringert das Unternehmen, das in der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft (DTM) mitfährt, seinen CO2-Fußabdruck, indem es zumindest die Wartung und Reparatur der drei Boliden sowie den Geschäftsbetrieb mit Solarstrom abdeckt. Mit einer Photovoltaikanlagen auf dem Flachdach der Wartungs- und Betriebshalle deckt der Rennstall inzwischen 60 Prozent seines Strombedarfs ab.
Stromproduktion besser verteilt
Die Anlage liefert mit ihren 75 Kilowatt jedes Jahr etwa 63.500 Kilowattstunden Strom. Damit die Produktion des Solarstroms bestmöglich mit dem Verbrauch im Gebäude zusammenpasst, haben die Planer von Viva Solar Energietechnik mit Sitz in Andernach eine Anlage mit Ost-West-Ausrichtung entworfen. Dadurch produziert die Anlage zwar etwas weniger Solarstrom als wenn die Module nach Süden aufgeständert wären. Doch die Solarstromproduktion ist über den gesamten Tag hinweg besser verteilt.
Sieben Tonnen CO2 eingespart
Auf diese Weise kann der Rennstall für den Betrieb der der Elektrofahrzeuge, der umfangreichen Prüf- und Überwachungstechnik für die Fahrzeuge als auch für die PC-Arbeitplätze in den Büros etwa 18.000 Kilowattstunden des Solarstroms selbst nutzen. Innerhalb des ersten Betriebsmonats der Solaranlage konnte Reinhold Motorsport immerhin sieben Tonnen CO2 einsparen, die ohne die Photovoltaikanlage zusätzlich zum ohnehin schon hohen Treibhausgasausstoß bei den Autorennen zusätzlich angefallen wären.
Die Ost-West-Ausrichtung hat zudem den Vorteil, dass damit mehr Leistung auf das vergleichsweise kleine Flachdach von RMG passt als mit einer Südaufständerung der Module. Denn für RMG-Chef Stefan Reinhold waren wirtschaftliche Überlegungen entscheidend. So viel wie möglich des üppigen Stromverbrauchs mit des Solaranlage abdecken, das war das eigentliche Ziel. Durch den Eigenverbrauchsanteil und den hohen Autarkiegrad amortisiert sich die Anlage nach Berechnungen von Viva Solar Energietechnik innerhalb von etwa neun Jahren.
Dachhaut bleibt unberührt
Die Paneele und auch das Montagegestell hat IBC Solar aus dem fränkischen Bad Staffelstein geliefert. Letzteres kommt ohne Durchdringung des Foliendaches aus. Dadurch ist die Gefahr gebannt, dass mit der Installation der Solaranlage die Dachhaut undicht wird. Um die Folie selbst zu schützen, liegt zwischen Montagegestell und Dachhaut eine mit Aluminium kaschierte Bautenschutzmatte. So steht die Anlage einfach auf dem Dach. Damit sie bei hohen Windgeschwindigkeiten nicht verrutscht, wird zusätzlicher Ballast aufgelegt. Diese Ballastierung kann durch die flache Ost-West-Aufständerung minimiert werden, da der Wind hier weniger Angriffsfläche hat als bei einer Südaufständerung.