Der Planer und Anbieter von Solaranlagen Kraftwerk Renewable Power Solutions (RPS) hat für ein ganz besonderes Projekt in Russland eine kleine Solaranlage gespendet. Gemeinsam mit dem UDPO Energy Andvanced Training Institute des südrussischen Energieunternehmens Kubannergo mit Sitz in Krasnodar, unweit des Schwarzen Meeres, hat das Unternehmen die Anlage geplant. Das Kransnodarer Partnerunternehmen Clever Energy installierte die Anlage auf dem Gelände des Instituts. Die Module wurden dabei auf verschiedenen Montagesystemen montiert. So sind einige Module auf einem Freilandsystem installiert. Weitere Module wurden auf einen imitierten Dachstuhl errichtet. In die Anlage wurden auch einen Smart Meter, ein mit dem Internet verbundenes Überwachungssystem, sowie eine Wetterstation integriert. Dadurch können die Mitarbeiter des Energy Advanced Training Institutes die Faktoren bestimmen, die den Photovoltaikertrag beeinflussen.
Eigenverbrauch in Russland erlaubt
Der Generator hat zwar nur eine Leistung von fünf Kilowatt. Doch er soll Großes vollbringen. Denn er dient als Trainingsanlage für Mitarbeiter von Verteilnetzbetreibern in Russland, die an ihm die Integration von Solarstrom ins Netz üben. Denn in Zukunft werden sie immer mehr mit volatil einspeisenden Solaranlagen zu tun haben, nachdem Ende des vergangenen Jahres das russische Parlament den Weg frei gemacht hat für die Nutzung von Solarstrom vor Ort. Denn es hat das sogenannte Mikrogenerationsgesetz verabschiedet, das es in Russland erlaubt, den Strom aus netzgekoppelten Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von bis zu 15 Kilowatt für den Eigenverbrauch zu nutzen. Die Anlagenbetreiber dürfen den überschüssigen Strom ins Netz einspeisen und bekommen dafür den Börsenstrompreis als Vergütung.
Anschluss- und Einspeisebestimmungen entwickeln
Die Testanlage soll die Integration des Solarstroms ins Verteilnetz ermöglichen. Denn an ihr können nicht nur die Mitarbeiter der Netzbetreiber und Solarteure üben. Es sollen auch in Zusammenarbeit mit russischen Energieexperten und Verteilnetzbetreibern solarenergiefreundliche Netzanschluss- und Einspeisebestimmungen erarbeitet und in der Praxis erprobt werden. Gleichzeitig sollen die neuen Bestimmungen sicherstellen, dass alle technischen Erfordernisse der russischen Verteilnetzbetreiber an die Ausführungsbestimmungen für Solaranlagen erfüllt werden. „Wir freuen uns, Verteilnetzbetreiber bei ihren Vorbereitungen auf das Mikrogenerationsgesetz zu unterstützen und damit die dezentrale Energiewende in Russland zu beschleunigen“, betont Roman Brinzanik, Direktor New Markets bei Kraftwerke RPS und Mitinitiator des Projektes.
Deutsch-russische Kooperation
Dieses Projekt ist Teil der deutsch-russischen Kooperation Enabling PV, an der neben Kraftwerk RPS und dem Energy Advanced Training Institute von Kubanenergo auch das Berliner Beratungsinstitut Eclareon beteitligt, das sich auf Energie- und Umwelttechnikmärkte spezialisiert hat. Zudem ist auch der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar), das Moskauer Energetische Institut (MEI) und die russische Sektion von Eurosolar beteiligt. „Das Netzwerk von Enabling PV wächst stetig weiter, und die Zusammenarbeit auf beiden Seiten wird mit diesem erfolgreichen Projekt im Süden Russlands wieder ein Stück intensiver, da wir uns nun auch mit der Verteilnetzinfrastruktur beschäftigen und damit gemeinsam eine wichtige Basis für den Ausbau der dezentralen erneuerbaren Energien in Russland legen“, bewertet Christoph Urbschat, Geschäftsführer von Eclareon, das Vorhaben, das er mit initiiert hat.
Erste Schulung hat bereits stattgefunden
Die ersten Schulungen haben bereits stattgefunden. Noch in diesem Jahr wird eine weitere Schulung für die Mitarbeiter des Verteilnetzbetreibers in der russischen Enklave Kaliningrad an der Ostsee stattfinden. Zudem führt die Forschungsuniversität MEI auf dem Gelände des Krasnodarer Trainingsinstituts Vorlesungen für ihre Studenten zum Thema Photovoltaik und deren Integration ins Netz durch.
Solare Energiewende in Russland beschleunigen
Damit wird die Testanlage zu einem elementaren Bestandteil der Energiewende in Russland. „Der Solarmarkt in Russland lag lange in einem Dornröschenschlaf“, weiß David Wedepohl, Geschäftsführer Internationales beim BSW Solar. „Die günstige Preisentwicklung bei Solarstrom gepaart mit den verbesserten Rahmenbedingungen könnten das ändern. Wir arbeiten gerne mit, diese so zu gestalten, dass auch hier ein wachsender Solarmarkt mit vielen Jobs entstehen kann. Es ist wichtig, junge Menschen einzubinden, denn der Umbau des Energiesystems ist eine Generationsaufgabe“, begründet Wedepohl den Ansatz, mit einer Testanlage den Nachwuchs zu schulen.