Immer wieder kommt es zu Diskussionen, wie Kommunen an den Einnahmen von Solarparks beteiligt werden, die auf ihren Gemarkungen entstehen. Für Windenergieanlagen bekommen die Kommunen immerhin einen Anteil von 0,2 Cent pro Kilowattstunde vom Betreiber des Generators, wenn das neue EEG in Kraft tritt. Doch an Solarparks können die Kommunen und Gemeinden mit verdienen – indem sie mit investieren.
Zwölf Megawatt Solarleistung
Wie das geht, zeigt die Gemeinde Klüsserath. Der kleine Weinort an der Mosel im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz hat zusammen mit mehreren regionalen Bürgerenergiegenossenschaften und den Stadtwerken Trier eine Gemeinschaft zum Betrieb eines neuen Solarparks gebildet. Diesen errichtet der Projektierer WES Green derzeit auf einem acht Hektar großen, benachteiligten Grünlandstandort in der Gemeinde. Es ist bereits der zweite Generator dieser Art, der in Klüsserath entsteht. Zu dem bestehenden Solarpark mit einer Leistung von etwa fünf Megawatt kommt jetzt noch eine zweite Anlage hinzu.
Biodiversität verbessern
Die Handwerker von WES Green bauen derzeit die Montagesysteme für die 18.770 Module auf, die in Zukunft mit einer Leistung von sieben Megawatt über 46 Wechselrichter ins örtliche Verteilnetz sauberen Solarstrom einspeisen. Wichtig für die Gemeinde war bei der Standortwahl und bei der Planung, dass sich der Solarpark harmonisch in die Landschaft einfügt und zur regionalen Biodiversität beiträgt. Um das zu erreichen, werden eine ganze Reihe von Zusatz- und Ausgleichsmaßnahmen den Bau des Solarparks begleiten und komplettieren. So wird das Gebiet nach der Fertigstellung und dem Netzanschluss, der für Mai 2021 geplant ist, mit einer entsprechenden Pflanzenaussaat und Sitzgelegenheiten an den umliegenden Wanderwegen aufgewertet.
Beitrag zum Klimaschutz und zu den Finanzen
Für die Gemeinde hat das Projekt neben Umwelt- und Klimaschutzaspekten, auch wirtschaftlich eine hohe Bedeutung. Deshalb hat sie sich, wie auch schon beim ersten Solarpark, auch an der Betreibergesellschaft beteiligt. „Mit diesem zweiten Solarpark gehen wir einen großen zweiten Schritt in die Energiezukunft. Sie ist regional und nachhaltig. Wir leisten damit auf unserer Gemarkung einen ansehnlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, der gleichzeitig die Energiekosten für unsere Bürger begrenzt und aufgrund seiner Wirtschaftlichkeit mit regelmäßigen Einnahmen die Gemeindefinanzen verbessert”, begründet Günter Herres, Erster Beigeordneter von Klüsserath und Leiter des Geschäftsbereichs erneuerbare Energien, den Ansatz, den die Gemeinde verfolgt.
Wertschöpfung bleibt vor Ort
So werde der Solarparks zu einem echten Gewinn für alle Beteiligten. „Mit dem zweiten Solarpark gelingt es in der Region und insbesondere in der Gemeinde Klüsserath den Anteil der regenerativen Stromerzeugung zu erhöhen und dies mit Partnern vor Ort umzusetzen. Die damit verbundene Wertschöpfung bleibt vorrangig in der Region erhalten”, ergänzt Horst Schneider, Geschäftsführer von WES Green.