Die Aussichten für die solare Prozesswärme sind für die nächsten Jahre sehr gut. So zumindest bewertet der österreichische Solarthermieverband Austria Solar die Ergebnisse einer weltweit durchgeführten Umfrage unter Projektentwicklern, die sich auf die solare Prozesswärme spezialisiert haben.
1.000 installierte Anlagen
So werden noch in den nächsten Wochen weltweit 31 Projekte mit einer Wärmeleistung von zusammen 71 Megawatt in Betrieb gehen, wie der aktuelle Solar Industrial Heat Outlook 2023-2026 zeigt. „Wir erwarten dieses Jahr eine Verdreifachung der Leistung von neuen solaren Prozesswärmeanlagen. Die Schallmauer von 1.000 Anlagen in Betrieb wird durchbrochen“, berichtet Bärbel Epp von der Marktforschungs- und Kommunikationsagentur Solrico. Diese hat die Umfrage durchführte.
Neue Geschäftsmodelle
Tatsächlich sind die Auftragsbücher der europäischen Projektentwickler gut gefüllt. Für 2023 bis 2026 listet der Outlook Projekte mit 145 Megawatt Wärmeleistung auf. Es sind aber nicht nur die reinen Anlagenzahlen, die sich verändern. Zunehmen wird auch ein neues Geschäftsmodell wichtiger und die Industriekunden setzen auf andere Technologien. Der Trend geht hin zu Wärmelieferverträgen und konzentrierenden Kollektoren.
Viele Projekte Frankreich geplant
Die Nachfrage ist aber regional sehr unterschiedlich. So führt in Europa Frankreich die Liste mit den geplanten Projekten an, gefolgt von Spanien und Österreich. In der Alpenrepublik sind allein 30 Anlagen geplant, die aktuellste in einem Textilbetrieb im Burgenland. Beim Frotteeartikelhersteller Vossen in Jennersdorf wird gerade eine Anlage mit einer Kollektorfläche von 17.000 Quadratmeter aufgebaut. Weitere über 30 Machbarkeitsstudien für Projekte sind für Lebensmittel- , Papier- und Plattenhersteller sowie Pharmaunternehmen beauftragt. Andere Branchen wie die Getränke-, die Chemie- und die Automobilindustrie setzen aber auch zunehmend auf solare Wärme bei den Produktionsprozessen.
Österreich fördert Machbarkeitsstudien
Die gute Marktentwicklung in Österreich führt Austria Solar unter anderem auf die Finanzierung von Machbarkeitsstudien im Großanlagenprogramm des Klima- und Energiefonds (Klien) zurück. Dadurch wurde in den letzten Jahren eine Entwicklung angestoßen, die Industriebetrieben mehr Energieunabhängigkeit liefert, indem sie bei der Wärmeversorgung auf die Sonne setzen. Da das Interesse am Thema in der Wirtschaft enorm ist, finden im Oktober in Linz und St. Pölten Informationsveranstaltungen statt, um Industriebetrieben den Weg zur Solaren Eigenversorgung an praktischen Beispielen aufzuzeigen.
Sie können sie zu den Veranstaltungen in Linz und St. Pölten anmelden. Den gesamten Solar Industrial Heat Outlook 2023-2026 finden Sie auf dem Portal Solarthermalworld. (su)