Auf Kuba ist der erste Solarpark des Landes in Betrieb gegangen. Wie das Nachrichtenportal Cubadebate berichtet, hat die Anlage eine Leistung von 21,8 Megawatt und kann nach Angaben der Planer voraussichtlich pro Jahr 37 Gigawattstunden sauberen und sicheren Solarstrom erzeugen. Er soll aber vor allem in Spitzenzeiten den Strombedarf abdecken und Kapazitätsengpässe verhindern.
92 Solarparks geplant
Die Anlage ist Teil einer Strategie der Unabhängigkeit Kubas von teuren Energieimporten. Demnach will die Regierung bis 2028 weiter 92 Solarparks mit einer Gesamtleistung von zwei Gigawatt errichten lassen. Dazu kommen noch 200 Megawatt Batteriespeicherleistung. Havanna plant zudem den Ausbau des Ökostromanteils im Netz bis Ende dieses Jahres von derzeit fünf auf zwölf Prozent zu steigern, wie das Nachrichtenportal Kubakunde berichtet.
Energieversorgung ist instabil
Zudem ist die Energieversorgung Kubas nicht sehr stabil. Denn die veralteten thermischen Kraftwerke aus den 1980er- und 1990er-Jahren fallen immer wieder aus. In vielen Provinzen des Inselstaats falle täglich über mehrere Stunden der Strom aus. Dies soll sich ebenfalls mit den Solarkraftwerken ändern, die Kuba in Zusammenarbeit mit China errichten will.
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Stromnetz muss modernisiert werden
Ob dies gelingt? Die Experten von Kubakunde sind skeptisch. „Die kubanische Regierung hat in der Vergangenheit wiederholt umfangreiche Infrastrukturprojekte angekündigt, die letztlich nur teilweise oder gar nicht umgesetzt wurden“, wissen sie. „Kritiker weisen darauf hin, dass der Zustand des nationalen Stromnetzes marode ist und dringend modernisiert werden müsste, um die zusätzlichen Kapazitäten überhaupt effizient nutzen zu können.“
Speicher fehlen noch
Auch die Kubaner selbst seien skeptisch. „Die Regierung hat bereits viele Versprechen gemacht, aber die Realität sieht anders aus“, zitiert Kubakunde einen Bewohner Havannas, der regelmäßig mit mehrstündigen Stromausfällen zu kämpfen habe. Zudem fehle es an Batteriespeicherkapazitäten, um die Solarenergie auch in den Abendstunden zu nutzen. Dennoch könnte der Solarpark ein Schritt sein, um die Energiekrise zu entschärfen. Sollten noch mehr hinzukommen, wären zumindest ein erster Schritt, um die Stromversorgung zu stabilisieren.