Der Anbieter von speziellen Photovoltaiksystemen Gridparity hat im nordrhein-westfälischen Plettenberg den Parkplatz des örtlichen Schwimmbades mit Solarmodulen überdacht. Über insgesamt 100 Parkplätzen liefert die Anlage mit einer Leistung von 300 Kilowatt jedes Jahr 300.000 Kilowatt sauberen Strom, der größtenteils direkt im Freizeitbad verwendet wird. Nur die geringen Überschüsse werden ins Netz eingespeist.
Lichtdurchlässige Überdachung für mehr Ästhetik
Dieser Ertrag kann sich sehen lassen. Denn die Parkplätze wurden mit semitransparenten Doppelglasmodulen überdacht. Dies ist entscheidend für die Attraktivität der Potovoltaikparkfläche von Gridparity: Der helle Charakter der Carports durch den Verzicht auf eine geschlossene Stahlblechabdeckung. „Denn als Grund für die trotz der beachtlichen Vorteile nur sehr geringe Verbreitung solcher Anlagen wird von Architekten und Investoren meist die wenig attraktive Gestaltung der als ‚dunkle Höhlen‘ empfundenen Bauwerke genannt“, weiß Erich Merkle, Geschäftsführer von Gridparity.
Schutz für die Gäste des Freizeitbades
Die verwendeten Module aus der eigenen Produktion von Gridparity haben zudem eine Zulassung als Überkopfverglasung und sind wasserdicht montiert. Dadurch tropft kein Regenwasser auf die Parkfläche, sondern läuft zur Traufseite der nach Süd-Südwest ausgerichteten Überdachung, wo es abfließen kann. Denn dies ist ein Vorteil einer Parkplatzüberdachung grundsätzlich: Der Schutz der Gäste des Freizeitbades und ihrer Fahrzeuge vor heftigen Regen- oder Hagelschauern. Im Sommer stehen die Autos zudem schattig. Wird die Überdachung mit Solarmodulen ausgeführt, produziert sie zusätzlich Strom, den das Freizeitbad gut gebrauchen kann.
Parkfläche nicht aufgebaggert
Eine wesentliche Vorgabe der Stadtwerke Plettenberg als Betreiber des Freizeitbads bestand darin, dass die Parkflächen nicht für Betonfundamente aufgebaggert werden durften und der Bau ohne eine wesentliche Beeinträchtigung des Parkplatzangebotes erfolgen musste. Dies ist eine Vorgabe, auf die Gridparity bei den Investoren immer wieder stößt. „Zum Bau wird meist die Parkfläche aufgebaggert, um die massiven Betonfundamente einzubauen. Danach muss das Pflaster aufwendig wieder großflächig repariert oder gleich neu erstellt werden. Eine dafür nötige Sperrung der Parkflächen und die für meist mehrere Monate ist für die meisten Unternehmen nicht akzeptabel“, erklärt Erich Merkle.
Bauzeit nur drei Wochen
Gridparity verwendete deshalb große Schraubanker mit speziell entwickelten Befestigungsplatten für die Stahlstützen. So auch in Plettenberg. Diese Schraubanker wurden dort bereits in der ersten Woche montiert. In der zweiten Arbeitswoche erfolgte dann die Montage der exakt vorgefertigten und mit einem halbtransparenten Holzschutz weiß lackierten Leimbinder. Bereits in der dritten Woche konnten dann die lichtdurchlässigen Doppelglasmodule mit einer speziellen Befestigung montiert werden. Auf diese Weise konnte Gridparity eine solare Überdachung der Parkfläche realisieren, die Ästhetik mit Funktionalität, günstigen Gestehungskosten und kurzen Bauzeiten verbindet. (su)
Zum Weiterlesen:
Solare Parkplätze: Hohe Nachfrage trifft auf hohe Hürden
Maria Bauer von WI Energy: „Gemeinsam mit Gemeinden Großprojekte umsetzen“
Badenova baut solar überdachten Radweg
Exklusiv für Abonnenten: