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Eprimo-Chef mit eigener Balkonsolaranlage

Grüner Strom vom Balkon

Die Energiewende ist eines der wichtigsten Gemeinschaftsprojekte unserer Zeit. Dabei liegt es nicht nur in der Hand der Bundesregierung, ob die langfristigen Klimaschutz-Ziele erreicht werden. Jeder Einzelne hat die Möglichkeit, über seinen persönlichen Beitrag zur Energiewende frei zu entscheiden. Das kann häufigere Fahrrad-Nutzung oder auch der Wechsel zu einem Ökostromtarif sein – Hauptsache ist, dass etwas getan wird. Wer mag, kann beispielsweise grüne Energie selbst produzieren. Doch ist das wirklich so einfach? Um das herauszufinden, habe ich mich letztes Jahr für den Selbstversuch mit einer Mini-Solaranlage entschieden.

Am häufigsten sieht man die auch Mini-PV oder Balkonkraftwerk genannten Anlagen an Brüstungen im Geschosswohnungsbau. Daneben können die Module aber auch auf der Terrasse oder im Garten aufgestellt werden. Sie sind somit flexibel einsetzbar und für nahezu jeden Anwendungsfall geeignet. Ein eigenes Dach wird dazu nicht benötigt, daher sind sie vor allem bei Mietern sehr beliebt.

Warum Stecker-Solar?

Die Mini-PV-Anlagen bestehen meist aus ein bis zwei Solarpaneelen, einem Wechselrichter und einem Stecksystem. Darüber lässt sich die gewonnene Energie in den eigenen Hausstromkreis einspeisen. Je Modul und Lage kann man damit etwa 150 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr erzeugen. Bei einem angenommenen Jahresverbrauch von 3.000 kWh sind das immerhin fünf Prozent. Damit lässt sich zwar nicht der gesamte Haushalt versorgen, aber zumindest die Stromrechnung verringern. Ein Standardmodul mit 300 Watt (W) Leistung ist dabei meist ausreichend, um den jährlichen Verbrauch eines Kühlschranks und einer Waschmaschine in einem Zweipersonenhaushalt zu decken. Verfügt die Anlage über einen Stromspeicher, kann dieser zusätzlich Reserven für die Nacht oder sonnenarme Zeiten aufbauen.

Wer selbst erzeugten Ökostrom nutzt, spart aber nicht nur bei der Stromrechnung, sondern verbessert auch die eigene Energiebilanz: Laut Verbraucherzentrale ist in 20 Jahren Betrieb eine Einsparung von bis zu 2,5 Tonnen CO2 möglich. Die Vorteile sind vielversprechend. Wenn es an die Auswahl entsprechender Module geht, ist jedoch Aufmerksamkeit gefragt. Was zum eigenen Balkon und Bedarf passen soll, muss einmal gut durchdacht werden.

Was sollte man vor dem Kauf beachten?

Dass sich der Kauf einer eigenen Mini-Solaranlage lohnt, sagt mir ein kostenloser Rechner vorab im Internet, beispielsweise auf eprimo.de. Weiter zu Auswahl und Kauf: Wichtig ist hier, dass alle Erzeugungsanlagen, unabhängig von ihrer Leistung, bei der Bundesnetzagentur gemeldet werden müssen. Für Balkonanlagen bis 600 W gibt es immerhin ein vereinfachtes Formular, das man als Verbraucher selbst ausfüllen kann – bei den großen Dachanlagen muss dies durch den Elektriker erledigt werden. Das vereinfachte Formular findet sich ebenfalls auf unserer Internetseite. Daneben ist der Einbau eines Zweirichtungszählers notwendig, da ältere Zähler durch den eingespeisten Strom rückwärts laufen und so die Abrechnung verfälschen können. Der Zählertausch kann zumeist kostenfrei beim Netzbetreiber beauftragt werden. Die Preise von Mini-Solaranlagen halten sich ebenfalls in angenehmen Grenzen. Je nach Größe und Anbieter beginnen sie bei rund 350 Euro. In verschiedenen Regionen Deutschlands, wie zum Beispiel Schleswig-Holstein und Freiburg, wird die Anschaffung vom Staat zusätzlich mit bis zu 200 Euro bezuschusst. Daher sollte man sich vorab zu Fördermöglichkeiten informieren. Ich selbst bin mit zwei Modulen gestartet und habe inklusive Baumaterial und Zubehör rund 400 Euro investiert.

Sind Plug & Play Anlagen gefährlich?

Werden alle Sicherheitsregeln beachtet, sind die kleinen Solargeräte ungefährlich und können theoretisch sogar selbst an den Stromkreis angeschlossen werden. Die Nutzung der auch in Deutschland erhältlichen Anlagen-Variante mit einfachem Schuko-Stecker ist allerdings verboten. Daher muss vor dem Anschluss der Mini-PV ein Elektroinstallateur eine spezielle Energiesteckdose zum Beispiel nach der Vornorm DIN VDE V 0628-1 einbauen, dann ist alles korrekt erledigt. Illegal und gefährlich wird es nur, wenn mehrere Anlagen über eine Mehrfach-Verteilersteckdose an eine Haushaltssteckdose angeschlossen werden. In diesem Fall kann es durch eine Überlastung der Stromleitung zu einem Brand kommen.

Einverständnis des Vermieters einholen

Unklarheiten scheint es auch darüber zu geben, ob der Vermieter der Anbringung im Voraus zustimmen muss. Das kommt drauf an: Wenn das Solarmodul das äußere Erscheinungsbild der Hausfassade verändert oder ein Eingriff in die Bausubstanz erforderlich ist, muss der Vermieter erst um sein Einverständnis gebeten werden. Letzteres kann zum Beispiel bei dem bereits erwähnten Austausch der Steckdose der Fall sein. Ich rate dazu, einen Blick in den Mietvertrag zu werfen: Besteht kein generelles Verbot des Anbringens von Dingen am Balkongeländer, ist eine Meldung an den Vermieter nicht zwingend erforderlich. Gerade bei fest installierten Anlagen wird sie jedoch ausdrücklich empfohlen. Das Aufstellen auf der Terrasse oder im Garten ist dagegen grundsätzlich unproblematisch und bedarf keiner Zustimmung.

Fazit: Jeder kann Erzeuger werden

Auf dem Weg zur persönlichen Energiewende ist die eigene Erzeugung von grüner Energie ein wesentlicher Schritt. Diesen können auch Laien problemlos gehen – notwendig ist lediglich etwas technisches Verständnis. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen. Die anfänglichen Herausforderungen ließen sich schneller und unkomplizierter lösen, als ich es für möglich gehalten hätte – und meine Anlage produziert nun fleißig saubere Energie. Als Einstiegslösung kann ich sie daher absolut weiterempfehlen. Eprimo bietet seinen Kunden seit 2020 ein entsprechendes Produkt an. Damit möchten wir die Hürde senken, ein Stück Energiewende einfach mal selbst auszuprobieren. Als weiteren Anreiz bieten wir Besitzern einer PV-Anlage die Möglichkeit, ihren selbsterzeugten Strom als Prosumer an die Eprimo-Grünstromcommunity zu verkaufen, mit der wir Erzeuger und Verbraucher grüner Energie miteinander vernetzen. Für Verbraucher, die keinen Platz für eine eigene Anlage haben, planen wir derzeit ein Bürgerenergie-Produkt. Es wird die Möglichkeit bieten, in Regenerativanlagen zu investieren und so als Eigentümer Projekte in der Region voranzutreiben.

Jens Michael ­Peters, Geschäftsführer, Eprimo

eprimo