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Birra Peroni braut mit der Sonne

Vor über 175 Jahren gründete Francesco Peroni im norditalienischen Vigevano eine Brauerei. Inzwischen ist Birra Peroni die bekannteste Marke in Italien und gebraut wird an drei Standorten: in Rom, in Padua und in Bari. Zunächst in Bari wird Birra Peroni demnächst die Sonnenenergie nutzen und den CO2-Fußabdruck der verschiedenen Biersorten und Biermarken drastisch senken. Die anderen beiden Standorte werden nachziehen, wenn sich das erste Projekt als erfolgreich erweist.

Wärmliefervertrag unterzeichnet

Die Brauerei setzt dabei auf Solarthermie. Denn einer der größte Faktoren beim Energieverbrauch in einer Brauerei ist Wärme. Deshalb will Peroni so viel Sonnenwärme wir möglich erzeugen. Aus diesem Grund wird der schwedische Anbieter Absolicon seine patentierten Solarkollektoren T160 installieren und in das Energiesystem der Brauerei integrieren. Birra Peroni wird dann die erzeugte Solarwärme über einen Wärmeabnahmevertrag kaufen, um die Brauprozesse zu betreiben.

Hohe Temperatur durch Konzentration des Sonnenlichts

Der Vorteil der Technologie von Absolicon ist, dass die Kollektoren nicht mit Niedrigtemperaturen laufen, wie herkömmliche solarthermische Anlagen. Vielmehr konzentrieren die Schweden die eingefangenen Sonnenstrahlen wie in einem kleinen CSP-Kraftwerk auf integrierte Röhren, die mit Wärmeträgerflüssigkeit gefüllt sind. Dadurch erreichen sie Betriebstemperaturen von bis zu 160 Grad Celsius. Mit dieser Wärme kann Dampf mit einem Druck von acht Bar erzeugt werden. Auf diese Weise sind die Kollektoren perfekt auf den Wärmeenergiebedarf der gesamten Anlage abgestimmt und sichern die Energieunabhängigkeit der mit Solarwärme versorgten Brauereiprozesse. Zusätzlich werden die Kollektoren einachsig dem Lauf der Sonne nachgeführt. Dadurch steht über den gesamten Tag hinweg jede Menge Solarwärme für die Brauerei zur Verfügung.

Bis 2030 klimaneutral brauen

Damit geht Birra Peroni einen Schritt in Richtung Dekarbonisierung. „Denn im Einklang mit unseren langfristigen Nachhaltigkeitszielen haben wir uns verpflichtet, unsere Produktion bis 2030 emissionsfrei zu gestalten“, sagt Enrico Galasso, geschäftsführender Direktor von Birra Peroni. „Die Nachhaltigkeitsleistungen in unserem Werk in Bari sind bereits auf dem richtigen Weg und dank der Absolicontechnologie werden wir unserem Ziel einen weiteren großen Schritt näher kommen“, prognostiziert er. Mit der Nutzung er erneuerbaren Wärme senkt die Brauerei aber nicht nur die CO2-Emissionen, sondern auch die Kosten und sichert sich angesichts der steigenden Preise für fossile Brennstoffe gegen steigende Energieausgaben ab. Das Unternehmen vermeidet über den Contractingvertrag mit Absolicon sogar die Investitionskosten.

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Betriebserfahrungen sammeln

Die Anlage im Werk in Bari ist dabei nur der erste Schritt zur Einführung von Solarwärme in den Produktionsprozess von Birra Peroni. Nach der Installation will die Brauerei zunächst ein Jahr lang beobachten, wie die Solaranlage läuft und entsprechende Betriebserfahrungen sammeln. Im Mittelpunkt steht dabei natürlich die Einsparung von fossilen Brennstoffen mit der Solaranlage, ohne den Produktionsprozess zu beeinflussen.

Weitere 12.000 Quadratmeter Kollektorfläche geplant

Wenn die Erfahrungen positiv ausfallen, werden auch die anderen beiden Werke von Birra Peroni mit der konzentrierenden Solartechnologie von Absolicon ausgestattet. Doch das Unternehmen geht davon aus, dass die Anlage sehr gut funktioniert. Denn der Testzeitraum soll genutzt werden, um den Gesamtumfang der weiteren Projekte festzulegen und die weiteren Anlagen mit einem Umfang von etwa 12.000 Quadratmetern zu planen. (su)

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