Der Systemanbieter Gridparity zieht ein positives Fazit der Energy Decentral. Die Messe rund um die dezentrale Ökoenergieversorgung von Agrarbetrieben fand vor wenigen Tage als Teil der Euro Tier in Hannover statt. Gridparity hat an seinem Stand die Besucher befragt. Das Ergebnis: Rund 60 Prozent der Besucher der Messe zeigten großes Interesse an den Themen Agri-PV und Elektrifizierung der Landwirtschaft zeigten. Dabei standen besonders hofnahe, kleine Agri-PV-Anlagen bis ein Megawatt Leistung im Mittelpunkt der Nachfrage.
Kleine Anlagen sind für Landwirte finanzierbar
Erich Merkle, Geschäftsführer von Gridparity führt die Konzentration auf dieses Segment unter andere darauf zurück, dass in dieser Größe die Anlagen von den Landwirten selbst finanziert werden können. Bei einem Investitionsvolumen von etwa 600.000 Euro für den Generator und weiteren 200.000 Euro für den Netzanschluss gelten die kleineren Anlagen als vergleichsweise erschwinglich. Außerdem profitieren diese Anlagen von vereinfachten und schnellen Genehmigungsverfahren. Denn Anlagen unter einem Megawatt sind von Ausschreibungspflichten ausgenommen. Zusätzlich unterliegen sie weniger strengen Bauvorschriften. Dies ermöglicht eine schnellere Realisierung.
Flexibel auf die lokalen Gegebenheiten reagieren
Dazu kommt noch, dass die Agri-PV-Anlagen in dieser Größe in einigen Bundesländern besonders förderfähig sind. Zudem können sie einfacher an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden. Dazu gehört neben der Grundstücksgröße auch die Topografie der Fläche oder der Anbau spezifischer Nutzpflanzen. Dafür eignen sich Anlagen unter einem Megawatt sehr gut. Zudem können sie schrittweise erweitert werden. Durch die kompakte Bauweise ermöglichen die kleineren Agri-PV-Anlagen auch eine bessere Integration in die Umgebung und minimieren die Auswirkungen auf Ökosysteme.
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Die meisten Landwirte wollen aufgeständerte Anlagen
Außerdem erfreuten sich die aufgeständerte Agri-PV-Anlagen besonderer Beliebtheit bei den Landwirten. Über 70 Prozent der befragten Interessenten bevorzugten diese Bauart aufgrund der Flexibilität in Breite, Reihenabständen und Modulwahl.
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Interesse an kleinen Trackern wächst
Aber auch die Trackeranlagen bis einem Megawatt stoßen auf ein wachsende Interesse der Landwirte. Diese hat Gridparity seit diesem Jahr im Portfolio. Rund ein Viertel der Befragten erkannte das Potenzial dieser Lösungen, die erstmals breiter angeboten werden. Entscheidende Vorteile liegen in der Anpassungsfähigkeit an landwirtschaftliche Nutzungen sowie in der bis zu 30 Prozent höheren Stromproduktion, wie aktuelle Studien beispielsweise des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) belegen. Diese Leistungssteigerung bei nahezu identischen Kosten erhöhe die Wirtschaftlichkeit deutlich, betont Erich Merkle.
Gezielt auf die Landwirte eingehen
Zudem sind die kleineren Agri-PV-Anlagen besonders attraktiv für kleine und mittelgroße landwirtschaftliche Betriebe, die wirtschaftliche und ökologische Synergien nutzen möchten. Gridparity bietet dazu eine breite Palette an Lösungen. Diese reichen von Bausätze bis hin zu schlüsselfertigen Anlagen mit DC- und AC-Installation. „Die Nachfrage auf der Energy Decentral bestätigt unsere Strategie, gezielt auf die Bedürfnisse der Landwirte einzugehen“, erklärt Erich Merkle. „Mit unseren modularen und effizienten Agri-PV-Systemen leisten wir einen positiven Beitrag zur Elektrifizierung der Landwirtschaft“, betont er. (su)