TÜV SÜD hat den Ringversuch 2.0 zur „Bestimmung der Standortgüte nach Inbetriebnahme“ nach FGW TR10 und die Akkreditierung bei der DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 erfolgreich abgeschlossen. Was bedeutet das für Windparkbetreiber?
Roman Friedl: Nach dem erfolgreichen Abschluss des Ringversuchs 2.0 und der Akkreditierung durch die DAkkS können wir die Gutachten und Testate über die Standortgüte ausstellen, die Betreiber nach Inbetriebnahme ihrer Anlagen beim Netzbetreiber vorlegen müssen. Betreiber sollten möglichst frühzeitig auf die Gutachter zugehen, weil es nach unseren Erfahrungen bei den Prüfungen etwa wegen fehlender Dokumente immer wieder Verzögerungen geben kann. Um eine unabhängige Einschätzung des Betriebsverhaltens der Anlagen zu erhalten, können erste Auswertungen bereits vor Ablauf der ersten fünf Betriebsjahre erfolgen – beispielsweise in Verbindung mit einer Scada-Analyse.
Können Sie etwas dazu sagen, wie weit die neue Revision der TR10 ist?
Roman Friedl: Die TR10 ist eine relativ junge Richtlinie. Bei allen Richtlinien arbeiten die Gremien kontinuierlich an der Weiterentwicklung und Verbesserung. Das ist auch bei der TR10 der Fall. Inzwischen haben immer mehr Windparks die ersten fünf Betriebsjahre nach dem neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz absolviert. Wir hoffen, dass für diese Windparks die Berechnung zeitnah nach Abschluss der laufenden Revision der TR10 erfolgen kann.
Die Zuordnung der Status Codes hat erheblichen Einfluss auf die Vergütung nach EEG 2017. Wie ist der Stand der Dinge bei den Statusmeldungszuordnungen der Hersteller?
Roman Friedl: Nach unserem Kenntnisstand arbeiten alle Hersteller intensiv an den Validierungen der Statusmeldungszuordnungen. Erste Veröffentlichungen dazu gibt es bereits. Aber nicht nur die Hersteller, auch die Konformitätsstellen haben das Tempo merklich angezogen. Die TR10 enthält übrigens auch Hilfen und Anweisungen für den Fall, dass noch keine validierte Zuordnungsliste vorliegt.
Weitere Informationen:
www.tuvsud.com
Foto: TÜV SÜD
