Das Gasverteilnetz ist die Basis für die Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland. Deshalb müssen sie bei der Planung der Infrastruktur von Anfang an berücksichtigt werden.
Die VDE ETG hat sich den Betrieb von Mittel- und Niederspannungsnetzen angeschaut und untersucht, wie sich die Automatisierung auf den Netzbetrieb auswirkt. Dabei kam heraus, dass die Netze dringend einer Digitalisierung bedürfen.
Mit dem fast zweijährigen Feldversuch haben die beiden Partner gezeigt, dass flexible Lasten sowohl für das Übertragungs- als auch für das Verteilnetz genutzt werden können. Voraussetzung ist die entsprechende Koordination.
In Zukunft sollen steuerbare Lasten stärker in die Stabilisierung des Verteilnetzes eingebunden werden. Dazu hat die Bundesnetzagentur einige Regeländerungen vorgelegt.
Mit der Gleichstromtechnologie wollen die Forscher der TU Ilmenau ein ressourceneffizientes und einfacher steuerbaren Verteilnetz aufbauen. Angesichts vieler Gleichstromerzeuger, in ins Verteilnetz einspeisen, könnte dies ein logischer Schritt sein.
Der Netzbetreiber Mitnetz hat im Großraum Leipzig bereits das dritte Batteriekraftwerk errichtet. Auch der neue Speicher in Groitzsch soll das Verteilnetz rund um die sächsische Großstadt stabilisieren. Ein weiteres Projekt ist bereits geplant.
Im nordsächsischen Langenreichenbach wurde ein neues Batteriekraftwerk in Betrieb genommen, das das Verteilnetz des dortigen Betreibers stabilisieren wird. Neben einer abgestimmten Leistungselektronik kommen auch Batteriezellen mit einer Bleicarbon-Technologie zum Einsatz. Weitere dieser Projekte werden derzeit umgesetzt.
Die gründliche neue Leitstudie der Deutschen Energie-Agentur (Dena) verfehlt knapp ihr Ziel, die Energiewende ganz neu zu denken – vielleicht auch aufgrund der Zusammensetzung der Studienpartner. Dennoch liefert sie viele, teils unangenehme Wissensperlen zur Zukunft der Energiewende.
Mit Blick auf die Kosten für Systemdienstleistungen und den Netzausbau werden die Batteriespeicher im Vergleich zu konventionellen Kraftwerken immer mehr zur willkommenen Alternative. Verteilnetzbetreiber werden auf diese Technologien immer mehr zurückgreifen und können so viel Geld sparen.
In Österreich gelten neue Regelungen für den Anschluss von Solaranlagen an das Nieder- und Mittelspannungsnetz. Jetzt werden auch Speicher als Erzeugungsanlagen behandelt – mit entsprechenden Folgen für die Betreiber.
Eine neue Studie des Forums Netztechnik im Verband der Elektrotechnik untersucht erstmals, wie sich Wind- und Solaranlagen in der Niederspannung im Fehlerfall verhalten. Dafür wurde ein Simulationsmodell mit 12.500 modellierten Niederspannungsnetzen und rund 950 Modellen von Erzeugungsanlagen entwickelt.
Experten aus der Solarwirtschaft und Verteilnetzbetreiber haben konkrete Vorschläge erarbeitet, wie mehr Solarstrom ins Verteilnetz integriert werden kann. Die noch bestehenden Hürden müssen abgebaut werden. Diese Hürden zu identifizieren war ein Teil von PV Grid, ein Gemeinschaftsprojekt von Solarwirtschaft und Netzbetreibern.
Erste Ergebnisse eines gemeinsamen Netzausbauplans der deutschen Verteilnetzbetreiber sehen Bedarf für die Verstärkung und den Neubau von zusammen knapp 3.000 Kilometern Netz der 110-Kilovolt-Ebene. Außerdem müssten demnach 38 Umspannwerke modernisiert oder neu gebaut werden.
Sowohl die Netz- als auch die Photovoltaikanlagenbetreiber klagen über die schleppende Durchführung der Umstellung von Wechselrichtern zur Lösung des 50,2-Hertz-Problems. Alle Beteiligten sind zur Mitarbeit verpflichtet, um nicht den gleichzeitigen Ausfall großer Solarstromleistung in einem Verteilnetz bei Frequenzschwankungen zu riskieren.
Die Genossenschaft Bürger Energie Berlin will das Berliner Verteilnetz kaufen. Sie verfolgt damit das Ziel einer stärkeren Einbindung erneuerbarer Energien in das Stromnetz. Jeder kann Genossenschaftsanteile erwerben. Eine Kooperation mit einem Energiekonzern schließt die Genossenschaft aus.
Die Kosten für den Ausbau des Niederspannungsnetzes belaufen sich auf 1,1 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020, um Solarstrom aus Anlagen mit einer Gesamtleistung von 55 Gigawatt aufnehmen zu können. Das würde die Stromkunden elf Cent pro Monat kosten. Technisch und finanziell ist das machbar.
Speisen dezentral installierte Photovoltaikanlagen gleichzeitig Strom ein, kann dies zu Spannungs- und Frequenzschwankungen im Netz führen. Durch eine neue Regelung sollen sie jetzt die Niederspannungsebene stützen.