Seit gestern ist sie Geschichte, die gemeinsame Strompreiszone Deutschland-Österreich. Nach einem Jahr Vorbereitung wurde der gemeinsame Strommarkt getrennt, es gibt keinen unbegrenzten Handel mehr. Der Grund: Zu viel Strom floss aus Deutschland nach Süden ab und verschärfte so das ohnehin existierende Nord-Süd-Gefälle im deutschen Übertragungsnetz.
Der Überschuss auf dem EEG-Konto betrug Ende August fast 4,065 Milliarden Euro. Das ist mehr als im Vorjahr – trotz steigender Zahlungen an EEG-Vergütung und nur mäßig wachsenden Einzahlungen aus der EEG-Umlage.
Die Kosten fürs Auspegeln von Stromverbrauch und Stromerzeugung bei stark schwankender Einspeisung durch Wind- und Photovoltaikanlagen und die vergeudete Menge nicht erzeugten Stroms aus Erneuerbare-Energien-Anlagen aufgrund überfüllter Leitungen sind erstmals stark zurückgegangen. Laut Bundesnetzagentur reduzierten sich kostenpflichte Fahrplananpassungen der Kraftwerke durch die Netzbetreiber – Redispatchmaßnahmen – um ein Viertel, Abregelungen der Erneuerbaren-Anlagen um ein Fünftel.
Mit einem Brandbrief haben die Regionalversorger Mainova und N-Ergie vor einer Rückkehr zum Netz- und Großkraftwerksbetrieb in den Händen weniger Konzerne gewarnt. Ins Spiel gebrachte Konzepte seien schädlich, wonach die Betreiber der Übertragungsnetze eigene Gaskraftwerke zum raschen Ausgleich schwankender Einspeisungen ins Stromnetz aufbauen und auf Kosten aller Stromkunden betreiben dürfen. Mainova und N-Ergie dürften davon selbst besonders negativ betroffen sein.
Die Bundesnetzagentur hat jetzt die Konsultation zum Szenariorahmen für die Netzentwicklungspläne Strom 2030 gestartet. Vier vorliegende Szenarien sollen helfen, die wahrscheinliche Entwicklung des Stromsektors zu beschreiben. Bis 22. Februar 2016 können Stellungnahmen abgegeben werden.
Es war das Jahr des Windstroms: 2015 haben Windparks in Deutschland 50 Prozent mehr ins Stromnetz eingespeist als im Vorjahr. Vor allem haben sie mit einem Anteil von über 13 Prozent an der Bruttostromerzeugung und sogar fast 14,5 Prozent am Stromverbrauch die Bedeutung der Windkraft sprunghaft wachsen lassen, auch dank gleichmäßigerer Windernte.
Prognosen zur Einspeisung von Windstrom am Folgetag werden besser. Das ist wichtig. Denn es ist heute teuer, wenn die Menge des erzeugten Stroms kurzfristig wieder auf den Verbrauch korrigiert werden muss, mit mehr Erzeugung oder durch Abschalten von Kraftwerken. Klaus Meier, Geschäftsführer beim Direktstromvermarkter WE2 (W-E-Quadrat), im Interview über eine längst alltägliche Praxis.
Was ist bei der Reform des Energiemarkts erlaubt? Fast alles, meint Lex Hartman, Geschäftsführer für Unternehmensentwicklung, öffentliche Angelegenheiten und Gleichstromverbindungen bei Übertragungsnetzbetreiber Tennet, im Interview mit ERNEUERBARE ENERGIEN (Oktoberheft). Wir dokumentieren hier das kurz vor der Bundestagswahl geführte Gespräch in voller Länge.
Die EEG-Umlage wird im kommenden Jahr mehr als sechs Cent pro Kilowattstunde betragen. Damit steigt sie um knapp einen Cent im Vergleich zu diesem Jahr an. Die Haupttreiber der Erhöhung sind neben den sinkenden Stromkosten an der Börse vor allem die Ausnahmen für privilegierte Industrieunternehmen.
Befeuert von der Prognose stark steigender Verbraucherstrompreise ab 2013, ist eine neue Diskussion um eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) entbrannt. Während Energieversorger und Liberale den steigenden Grünstromanteil maßgeblich für den Preisanstieg verantwortlich machen, beginnen Verbände, Institute und Behörden zu rechnen – und kommen zu ganz anderen Ergebnissen.
Die Bundesregierung will bis zum Jahr 2020 rund zehn Gigawatt Windleistung auf das Meer bringen. Doch der Ausbau stockt erheblich, gerade einmal 200 Megawatt sind installiert. Eine der Haupthürden, die Netzanbindung, gehen Politik und Wirtschaft nun an.
TeraJoule Energy ist seit Anfang Januar bei den deutschen Übertragungsnetzbetreibern offizieller Regelenergieanbieter. Die Hessen regeln mit Biomassekraftwerken.
Kritiker der Solarförderung in der CDU fordern einen Deckel beim Ausbau der Photovoltaik. Sie begründen das mit den Ergebnissen der Mittelfristprognose der Übertragungsnetzbetreiber, die von einem Anstieg der EEG-Umlage auf bis zu 4,47 Cent ausgeht. Kritik an den Forderungen kommt nicht nur von Umweltverbänden sondern auch aus dem Wirtschaftsministerium. Hier hält man die Zahlen für unseriös.