Die Energiewirtschaft braucht Innovationen, die die nachhaltige Stromproduktion beschleunigen. Großes Potenzial sehen Experten in der Produktion von regional nachhaltigem Strom.
Schleswig-Holstein wartet immer noch auf seine neuen Regionalpläne. Doch dank eines neuen Kriterienkatalogs können immerhin 200 auf Eis liegende Ausnahmeverfahren wieder aufgenommen werde.
In Schleswig-Holstein lassen sich neue Windparks nur noch mit Ausnahmegenehmigungen errichten, seit dort vor zwei Jahren die Regionalpläne außer Kraft sind. Für das Repowering, den Austausch alter gegen neue Windturbinen, gibt es ebenfalls seit 2015 keinen Vergütungsbonus mehr. Und doch lässt das starke Interesse an moderner Windkraft das Repowering in dem Bundesland weiter blühen, wie ein neues Projekt an der Westküste zeigt.
Wie können wir die Energiewende beschleunigen? "Zeit ist Geld", sagte Benjamin Franklin. Zeit ist aber ebenso Maßstab für das Tempo der Energiewende, kurz: Zeit ist Energiewende. Schon die Auswahl geeigneter Windvorrang- oder Windeignungsgebiete dauert teilweise mehrere Jahre.
Gesetzlich vorgegebene Mindestabstände zu Siedlungen können den Ausbau der Windkraft fast komplett verhindern, wie die extreme Vorgabe Bayerns zeigt. Doch rechtens sind sie, so hat jetzt der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel entschieden – und in verschiedenen Bundesländern fordern Initiativen sogar den Import der bayerischen Regelung.
Warum die Windenergie in Baden-Württemberg immer noch keinen sichtbaren Auftrieb hat, kann die Landesregierung in Stuttgart nicht ausreichend erklären. Eine ehrliche politische Analyse wäre aber bundesweit für Energiewendepolitiker und Windkraftbranche wichtig.
Brandenburgs SPD denkt über ein Bremssignal an die Windenergie nach. In dem zweitgrößten Ausbauland für die Dreiflüglertechnologie will die Regierungspartei die festgeschriebene Ausweisung von zwei Prozent der Landesfläche für Windparks auf den Prüfstand stellen.
Die informierte Windbranche hatte sich in den vergangenen Wochen darauf einstellen können: Schleswig-Holstein will mit einer Übergangsregelung die Errichtung neuer Windenergieanlagen zwei Jahre lang landesweit grundsätzlich verbieten – und ihn mit Ausnahmegenehmigungen wieder zulassen. Am morgigen Freitag wird der Landtag die Regelung verabschieden und so auf die Ungültigkeit der Flächenausweisungen für Windkraft durch ein Gerichtsurteil zu reagieren.
Thüringen will dem Beispiel Mecklenburg-Vorpommerns folgen und wie der Nord-Ostbundesstaat ein Gesetz vorbereiten, das Kommunen am Bau neuer Windparks unternehmerisch beteiligt. Mehrere Juristen äußern bereits Zweifel an der Rechtmäßigkeit. Vielleicht deshalb spricht die neue Umweltministerin bisher lieber von Anreizen.
Niedersachsen macht Ernst mit Deutschlands langfristigstem Ausbauplan für Windkraft. Das im Sommer ausgegebene Regierungsziel – 20 Gigawatt Kapazität bis 2050 – erscheint Rechtsexperten dank ausgeklügelter Regeln im kommenden Windenergieerlass abgesichert. Der Bundesverband Windenergie hat schon kämpferische Unterstützung angekündigt.
Die bisherigen Regierungspartner in Brandenburg haben zur Freude der Windbranche nach der jüngsten Landtagswahl wieder Regierungsverhandlungen aufgenommen. Doch für das Erreichen der bisherigen ambitionierten Ziele von Rot-Rot sieht es nicht gut aus: SPD und Linke leisten sich in ihrer Regierungspolitik zu viele Widersprüche, finden in seltener Einmütigkeit Vertreter des Windenergieverband und von Energiekonzern Vattenfall.
In der östlichsten Planungsregion des Landes will Mecklenburg-Vorpommern die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung am Windenergieausbau ausloten: So sieht der erste Entwurf des nächsten Regionalen Raumentwicklungsprogramms (RREP) eine Flächenausweisung von 26 neuen Windparkflächen vor, in denen die neuen Anlagen zu 20 Prozent der örtlichen Bevölkerung oder den Standortkommunen gehören müssen. Das „Einheimischen-Modell“ ist umstritten – wäre aber bundesweit einmalig.
Der Windkraftausbau in Baden-Württemberg steht zweieinhalb Jahren seit dem Antritt einer grün-roten Landesregierung unmittelbar vor dem Neustart. Zugleich hat er seinen Tiefpunkt mit null neu installierten Windturbinen im ersten Halbjahr 2013 erreicht. Ein Modellprojekt auf der Schwäbischen Alb gibt nun die von Stuttgart gewünschte Richtung vor.
Nirgendwo mit Ausnahme Baden-Württembergs werden in den vergleichbaren Flächenbundesländern so wenige Windturbinen errichtet wie in Sachsen. Bald könnte das Bundesland in diesem Ranking sogar Schlusslicht sein, weil das seit 2011 erstmals grün-rot regierte Baden-Württemberg die Windenergiewende nun anpackt. ERNEUERBARE ENERGIEN sprach mit dem Landesvorsitzenden des Bundesverbandes Windenergie, Martin Maslaton über das Warten und Nicht-mehr-warten auf den Politikwechsel.
Thüringen stagniert beim Ausbau der Windenergie auf einem hinteren zehnten Platz im Vergleich der Bundesländer. Damit bleibe die waldreiche Region unter ihren Potenzialen, beklagte Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig jetzt bei der Fachkonferenz Mitteldeutsche Windbranchentage in Erfurt. Experten halten dort vor allem die Regionalplanung als zu schwerfällig, um die Windkraft im angemessenen Tempo voranzubringen.
Die Windenergiewende im Ländle bekommt öffentliche Ansprechpartner. Vier so genannte regionale Kompetenzzentren Energie sowie ein Landeskompetenzzentrum sollen Verhandlungen zwischen Kommunen, Windparkprojektierern und Umweltverbänden um Ausbauvorhaben anschieben helfen – zumindest aber mit Informationen dazu aushelfen. Drei Zentren nahmen nun den Betrieb auf.