Terawattstundenpremiere für die Norseewindparks Nordsee Ost und Global Tech I: Im April und im Mai überschritten die beiden neuen Offshore-Windkraftfelder das Produktionsvolumen von einer Terawattstunde (TWh). Damit erfüllen beide Meereswindenergieprojekte laut Betreibern vollauf die Erwartungen.
Sebastian schaut auf den Horizont, Annett holt sich nasse Füße und Stefan wartet auf seine Inbetriebnahme. In einem Nordsee-Windpark trägt jede Turbine ihren eigenen Namen. Wer sind die Paten?
Meilenstein um Meilenstein wachsen in diesen Tagen die Offshore-Projekte. Nordsee Ost bekommt seine erste Turbine, Dantysk ist halbfertig. Und ein Stahlblock von 15 Kilotonnen ist – mit Verspätung – auch schon unterwegs.
Die wichtigsten Offshore-Meldungen der Woche beginnen international: mit einem neuen Offshore-Prototyp und dem ersten kommerziellen Einsatzort für die weltgrößten Offshore-Turbine. Auch Deutschland macht Fortschritte – beim Windparkbau.
RWE trennt sich von seinen Logistikdiensten für Offshore-Windparks – und den Spezialschiffen Victoria Mathias und Friedrich Ernestine. Die Konzernsparte für erneuerbare Energie, Innogy, hatte die Baudienste für ihre Seeprojekte als GmbH geführt. Nun ist branchenweit an den Schiffen kein Mangel mehr und Innogy will sich "auf den Firmenzweck konzentrieren".
Der Windturbinenhersteller und Offshore-Spezialist Repower muss sich offenbar von bis zu einem Sechstel seiner Belegschaft trennen. Wie Repower-CEO Andreas Nauen nun vor Mitarbeitern in Hamburg erklärte, fallen nach einer Unternehmensentscheidung bis zu 750 der weltweit gut 4.000 Stellen weg. Das Unternehmen reagiert damit erklärtermaßen auf sich verzögernde Projekte in der Nordsee – aber möglicherweise auch auf zunehmende weitere Unsicherheiten im weltweiten Geschäft.
Kürzlich hatte der baden-württembergische Energieversorger EnBW erklärt, eine Schlussentscheidung zum Bau seines nächsten Meereswindparks EnBW Hohe See nicht vor Inkrafttreten einer gesetzlichen Regelung zur Haftungsfrage treffen zu können. Nun kündigt RWE den Aufschub der finalen Investitionsentscheidung für das Großprojekt Innogy Nordsee 1 an, die nach bisherigen Plänen noch für dieses Jahre vorgesehen war. Grünes Licht gebe es frühestens Anfang 2013.
Noch im Juni will RWE Innogy mit dem Bau des Offshore-Windparks Nordsee Ost rund 30 Kilometer nördlich von Helgoland beginnen. Das firmeneigene Schiff, das dabei zum Einsatz kommen wird, ist jetzt in Bremerhaven auf den Namen Victoria Mathias getauft worden.
Die Bundesregierung will bis zum Jahr 2020 rund zehn Gigawatt Windleistung auf das Meer bringen. Doch der Ausbau stockt erheblich, gerade einmal 200 Megawatt sind installiert. Eine der Haupthürden, die Netzanbindung, gehen Politik und Wirtschaft nun an.