Es waren keine guten Neuigkeiten, die Meinhard Geiken, Bezirksleiter IG Metall Küste, mit nach Husum gebracht hat. Laut der neuesten Umfrage der Gewerkschaft gehen mehr als 41 Prozent der Betriebsräte von einer negativen Marktentwicklung in der Windbranche aus. Ein Viertel erwartet Beschäftigungsabbau. Insgesamt hatte die IG Metall Betriebsräte in 38 Betrieben befragt, die mehr als 24.000 Menschen beschäftigen.
Die Serie der schlechten Nachrichten reißt nicht ab: Nachdem Hersteller Senvion entschieden hat, deutsche Produktionsstätten zu schließen und bis zu 780 Arbeitsplätze weltweit zu streichen, hat nun auch der Hamburger Hersteller Nordex den Abbau von bis zu 500 Stellen in Europa noch in diesem Jahr angekündigt. In Deutschland könnte jede fünfte Stelle gestrichen werden. Stelle Gleichzeitig hat Turmhersteller Max Bögl Kurzarbeit für den Standort Osterrönfeld angekündigt.
Schleswig-Holstein soll weiter ein Vorreiter der Energiewende bleiben - jedenfalls wenn es nach dem Willen des Bundesverbandes Windenergie, der IG Metall und dem Deutschen Gewerkschaftsbund geht. Deren Vertreter haben heute die kommende Landesregierung aus CDU, FDP und Grünen aufgefordert, dem Ausbau der Windenergie einen sicheren Rechtsrahmen zu verschaffen, Chancen der Sektorenkopplung offensiv zu nutzen und sich auf Koalitionsverhandlungen im Bund vorzubereiten.
Der Windenergieanlagenhersteller Senvion hat angekündigt, weltweit 780 Arbeitsplätze zu streichen, die meisten davon in Deutschland. Diese Kürzungen sind Teil eines „Zukunftsprogramms“, mit das Unternehmen langfristig seine internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern will. Die Standorte Bremerhaven, Husum und Trampe stehen vor der Schließung.
Die Energiewende soll nach Meinung der IG Metall Küste und des Bundesverbandes Windenergie (BWE) besser in die digitalisierte Industrie 4.0 eingebettet werden. Daher starteten die beiden Organisationen einen Aufruf auf der WindEnergy Hamburg: Die Bundesregierung müsse die Energiewende als Beschäftigungs-, Export- und Innovationsmotor besser voranbringen.
Hat die Windenergiebranche ein Problem mit fairer Bezahlung und Behandlung der Mitarbeiter? Ein schleichender Arbeitskampf bei Anlagenhersteller Enercon und eine Gewerkschaftsstudie scheinen das zu belegen – aber auch, wo Windarbeit gut ist. Reichlich Diskussionsstoff also für die bevorstehende größte Jobmesse der Branche.
Rund 4.000 Beschäftigte aus etwa 50 Unternehmen haben sich am 19. März an Protestkundgebungen in ganz Norddeutschland gegen die bisher von der schwarz-roten Koalition vorgeschlagenen EEG-Reformen beteiligt. Wichtige Job- und Bildungsmesse thematisiert Beschäftigungssituation an Freitag und Samstag.
Die Gewerkschaft der Küsten-Metallindustrie warnt vor einer Entlassungswelle Mitte des Jahres in der deutschen Offshore-Windkraft. Dort fehlt es aufgrund der politischen Unklarheit über die kommende Fördergesetzgebung an Aufträgen für die Aufstellung der nächsten Offshore-Windparks. Ein Gespräch mit einem Zeitarbeitsunternehmen über kurzfristige Perspektiven.
In der Windkraftindustrie hat die Gewerkschaft IG Metall gerade große Erfolge erzielt, zuletzt eine Tarifvereinbarung mit Turbinenbauer Repower. Doch aufgrund der Branchenkrise entlassen viele Unternehmen nun Mitarbeiter. Die erreichten Fortschritte freilich dürften die Krise überdauern.