Gewöhnlich treiben motorbetriebene Wasserschrauben moderne Schiffe an. Moderne Segelschiffe könnten künftig ihre Schrauben in umgekehrter Richtung als Rotor ausrichten - und damit viel Strom erzeugen.
Ein neuer Vorschlag der EU Kommission sieht vor, den Anteil von Biokraftstoffen der ersten Generation zu begrenzen und stattdessen Marktanreize für die Herstellung von Biokraftstoffen der zweiten Generation zu schaffen.
Die jetzt vorgelegten Marktzahlen des Bundesverbands der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) für den Absatz von Bioethanol in Deutschland in 2011 zeigen, dass E10 im Einführungsjahr kaum Spuren hinterließ.
E10 schreitet trotz aller Unkenrufe voran, aber entwickelt sich zäh. Der Reinkraftstoffmarkt siecht. Der Beimischungsmarkt ist für Bioethanol und Biodiesel das Absatzfeld 2012. Auch hier nimmt der Wettbewerb zu. Und viel mehr Absatz ist nicht in Sicht.
Laut Hochrechnung des Verbands der Deutschen Biokraftstoffindustrie VDB kam der Biodiesel-Reinkraftstoffmarkt B100 im vergangenen Jahr nur noch auf 60.000 Tonnen.
Die deutsche Bioethanolwirtschaft hat im vergangenen Jahr 6 Prozent oder rund 10.000 Tonnen mehr Bioethanol produziert als 2009. Der Import hat aber viel stärker angezogen. Auch von E10 profitiert das Ausland.
Längst ist für die Biokraftstoffbranche die E10-Beimischung zur Büchse der Pandora geworden. Die Mineralölwirtschaft bedient sich derweil.
Der Benzingipfel in Berlin am gestrigen Tag hat die Fortsetzung der Einführung von E10 ergeben. Die Bioethanolbranche reagiert darauf mit Erleichterung und übt zugleich Kritik an Umweltschutzverbänden.
Die anhaltenden Verunsicherungen der Autofahrer beim Tanken von E10 sind nicht allein auf Informationsdefizite zurückzuführen sondern auch darauf, dass die Debatte instrumentalisiert wird.
Nachdem am 3. März Meldungen über einen Einführungsstopp von E10 für Unklarheit sorgten, kündigte Bundeswirtschaftminister Brüderle einen Benzin-Gipfel an. Regierungs- und Oppositionsparteien plädieren für mehr Aufklärung über den Biokraftstoff, weil viele Verbraucher verunsichert seien. Die Mineralölwirtschaft reagierte indes auf die geringe Nachfrage und wird die Produktion von E10 drosseln. An der weiteren Einführung des neuen Kraftstoffes will man aber festhalten.
Die Biokraftstoffindustrie verteidigt derzeit den klimaschonenden Nutzen von E10 nach der zum Jahreswechsel einsetzenden Kritik von Greenpeace an der C02-Bilanz des Biokraftstoffs. Nun drohen dem Kraftstoff allerdings wirtschaftliche Probleme. Die Mineralölwirtschaft schränkt offenbar den Vertrieb von E10 an den deutschen Tankstellen ein.
Das Bioenergie-Netzwerk Carmen e.V. sagt, dass die Beimischung von zehn Prozent Bioethanol zu Ottokraftstoffen nicht zu den Preiserhöhungen führen dürfte, die sich derzeit offenbar an Tankstellen durch die Einführung von E10 vollziehen und die Autofahrer gleichermaßen verwirren und verärgern.