Erinnerung an Desertec: Die südlichen Nachbarregionen Europas sollten mit Solarkraftwerken bestückt werden, der Strom nach Europa fließen.
Die Lieferung von Wüstenstrom aus Nordafrika nach Europa kann ein Geschäftsmodell sein. Er kann die Lücken ausgleichen, die Photovoltaik und Windkraft hinterlassen. In diesen Zeiten ist der Preis an der Börse hoch. Doch das Modell ist nicht ohne Probleme.
Der russische Präsident Putin und das russische Gas wecken derzeit die aberwitzigsten Assoziationen zur vermeintlichen schnellen Lösung deutscher und europäischer Energieprobleme. Wir dokumentieren hier die wichtigsten und witzigsten – und welche Branchen von der Auseinandersetzung mit Russland gewinnen können.
Nach Siemens ist nun auch Bosch Rexroth aus dem Projekt ausgestiegen. Die hochfliegenden Pläne für gewaltige Dampfkraftwerke in der Wüste zerrinnen wie Sand zwischen den Fingern.
Der Konzern will sich künftig auf Windturbinen und Wasserkraftwerke konzentrieren. Geschäftssparte Solar & Hydro wird abgewickelt. 650 Mitarbeiter sind betroffen.
Das Wüstenstromprojekt Desertec ist auch nach der Pleite von Solar Millennium nicht in Gefahr. Andere Unternehmen, die auch an dem Vorhaben beteiligt sind, können die Lücke füllen. Auch an den Planungen für die Realisierung mit Solarthermie werde sich nichts ändern.
Deutsche und französische Initiative wollen künftig zusammen das Megaprojekt Desertec vorantreiben. Die Papiere dazu wurden heute in Brüssel unterzeichnet.
Die Desertec-Foundation gibt bekannt, dass der Bau des ersten Kraftwerks des Wüstenstromprojektes bereits im nächsten Jahr beginnt. Unklar ist noch, ob es eine Photovoltaik- oder ein solarthermische Anlage wird.
Im Rahmen von desertec ist nicht wenigen afrikanischen Staaten klar geworden, dass sie im eigenen Interesse handeln, wenn sie sich um Solarkraftwerke kümmen. Jetzt hat Guido Westerwelle die deutschen Interessen in der Region mit einer Millionenspende untermauert.
Wer sich die vielen ungelösten Fragen beim Projekt Stuttgart 21 anschaut, wird sich angesichts des multinationalen und multikulturellen Umfangs von Desertec ungläubig die Augen reiben. Staatshilfen sollen es richten...
Es ist still geworden um das Projekt Desertec. Unter der Ägide der Deutschen Bank, Siemens, Münchner Rück und RWE werden langsam Partner im gesamten Mittelmeerraum gesucht und gefunden. Achillesferse ist und bleibt der respektvolle Umgang mit Afrika. Langfristig hilft dort nur ein Öffnen der Märkte zwischen Afrika und Europa - und dann sind da noch die fehlenden Stromnetze.