Die TU Darmstadt hat verschiedene Szenarien für den Landnutzungsbedarf für Biokraftstoffeinsatz in 2020 in Deutschland entwickelt. Yalda Cikovani vom Institut IWAR der Technische Uni hat die Entwicklung der Szenarien mit begleitet. Sie berichtet über das Projekt.
Ein österreichisches Forschungskonsortium um die Montanuniversität Leoben forscht jetzt nach einer industriellen Produktion von Algenbiomasse speziell für die Treibstoffherstellung. Das mit 250.000 Euro unterstützte einjährige Projekt soll die Teller- gegen Tank-Diskussion um die Konkurrenz um den Agrarboden zwischen Ernährung und Energieversorgung beenden helfen.
Ein neuer Vorschlag der EU Kommission sieht vor, den Anteil von Biokraftstoffen der ersten Generation zu begrenzen und stattdessen Marktanreize für die Herstellung von Biokraftstoffen der zweiten Generation zu schaffen.
Zurzeit diskutiert die Europäische Kommission neue Auflagen für die Biokraftstoffindustrie. Um Klima und Ökosysteme zu schonen, sollen die Treibhausgasbilanzen für Bioethanol verschärft werden. Dem bislang etabliertesten Verfahren zur Gewinnung des Treibstoffs will die EU sukzessive den Riegel vorschieben. Die Bioethanol-Lobby kritisiert den Vorstoß als ökologisch nutzlos – Greenpeace ist erfreut.
Forscher am Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik Umsicht haben ein Verfahren entwickelt, das Kraftstoffe aus Altfetten und Öl-Rückständen erzeugt, für die Motoren nicht umgerüstet werden müssen.
Die Verbio AG beliefert ab Oktober auch Braunschweiger Erdgastankstellen mit Biomethan. Abnehmer ist die BS Energy Braunschweiger Versorgungs-AG & Co. KG. Für das Ziel Fläche muss das Gas aber wohl noch günstiger werden.
Die EU-Kommission prüft, auf die Treibhausgasbilanz von Biokraftstoffen und Pflanzenölen zur Energiegewinnung eine extra Portion Kohlendioxid aufzuschlagen.
Die anhaltenden Verunsicherungen der Autofahrer beim Tanken von E10 sind nicht allein auf Informationsdefizite zurückzuführen sondern auch darauf, dass die Debatte instrumentalisiert wird.
Nachdem am 3. März Meldungen über einen Einführungsstopp von E10 für Unklarheit sorgten, kündigte Bundeswirtschaftminister Brüderle einen Benzin-Gipfel an. Regierungs- und Oppositionsparteien plädieren für mehr Aufklärung über den Biokraftstoff, weil viele Verbraucher verunsichert seien. Die Mineralölwirtschaft reagierte indes auf die geringe Nachfrage und wird die Produktion von E10 drosseln. An der weiteren Einführung des neuen Kraftstoffes will man aber festhalten.
Die Biokraftstoffindustrie verteidigt derzeit den klimaschonenden Nutzen von E10 nach der zum Jahreswechsel einsetzenden Kritik von Greenpeace an der C02-Bilanz des Biokraftstoffs. Nun drohen dem Kraftstoff allerdings wirtschaftliche Probleme. Die Mineralölwirtschaft schränkt offenbar den Vertrieb von E10 an den deutschen Tankstellen ein.
Biokraftstoffe sowie Pflanzenöle zur Verstromung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) können unter bestimmten Voraussetzungen bis 31. März nachzertifiziert werden.