Wie war das Repowering-Jahr 2022 für Sie?
Andreas Kronfuß: 2022 waren wir nicht so viel mit dem Rückbau der Altanlagen in Deutschland befasst. Hierzulande beschäftigten uns vielmehr Einsätze in Windparks für Servicedienstleistungen und Instandhaltungsarbeiten. Ohnehin waren wir aber ausgelastet bis zum „Geht nicht mehr!“, weil wir der wachsenden Nachfrage nun mit einer Ausdehnung unserer Strukturen begegneten. Wir sind bald mit jeweils drei Niederlassungen auf zwei Kontinenten vertreten: Unser neues Hauptbüro in Hinrichsdorf auf Fehmarn. Süddeutschland decken wir nun von Ludwigsstadt in Bayern aus ab. In Wien eröffnen wir in den nächsten Wochen einen Standort mit Blick auch auf Osteuropa. In Mittelamerika sind wir mit einem Büro und zwei Lagern in Costa Rica vertreten und mit einer Basis in Panama City.
Sie dürften so der Nachfrage nach Ihrer breiten Expertise für Windparkbetreiber nachkommen, die den Weiterbetrieb, dann Rückbau und Repowering ihrer Anlagen gestalten wollen. Wie können Sie sich darauf auch technisch zielgenau einstellen?
Andreas Kronfuß: Wir haben erfolgreich an einer Schulung für Enercon-Anlagen vom E-40-Modell bis zur E-115 teilgenommen. Wir vergrößerten die Belegschaft, von vergangenes Jahr 5 bis 6 Servicetechnikern und 2 Festangestellten im Büro auf rund 40 Personen und sind nun auch Ausbildungsbetrieb. 2023 werden wir Minimum 30 Windturbinen rückbauen. Außerdem bauen wir Teams für Großkomponententausch und Rotorblattinstandsetzung auf.
Können Sie angesichts dieses Wachstums technischer Komplettanbieter für alle Anliegen von Altwindparkbetreibern bleiben?
Andreas Kronfuß: Wir haben dafür eine Anlagen-Fernüberwachung mit 24/7-Dauerbetrieb in Partnerschaft mit einem Windenergieunternehmen übernommen. Zudem betreiben wir nun einen Handel mit über 50.000 Ersatzteilen, die wir auch in unsere neuen Märkte in Lateinamerika exportieren, wo wir wie auch in Deutschland außerdem schon rund 200 Windenergieanlagen betreuen, organisieren Recycling von Anlagenbauteilen und reparieren Platinen der Steuerung von Windenergieanlagen, die unsere Kunden dann angesichts der Lieferknappheit nicht tauschen müssen. (tw)
Web-Wegweiser:
ak-fehmarn.com