REYHER zählt mit einem jährlichen Umsatz von rund 400 Millionen Euro in der C-Teile-Versorgung zu den führenden Handelsunternehmen in Europa und beliefert vom zentralen Standort in Hamburg-Altona mehr als 11.000 Kunden weltweit. Key Account Manager Jan-Henrik Reise über Herausforderungen durch Zulieferengpässe.
Foto: REYHER
Welchen Bedeutung hat die Windenergie bei Ihnen jetzt und künftig?
Jan-Henrik Reise: Wir sind seit der ersten Stunde Partner der Windenergiebranche. Wir beliefern seit mehr als 30 Jahren Anlagenhersteller und Zulieferer mit Verbindungselementen und bauen diesen für uns wichtigen Geschäftsbereich kontinuierlich aus. Das Thema Energie ist nicht nur aufgrund der aktuellen Geschehnisse von großer Bedeutung und wird sicherlich in der Zukunft nicht an Bedeutung verlieren. Aufgrund unserer Erfahrungen sehen wir uns als guten, verlässlichen Partner für unsere Kunden.
REYHER hat scheinbar bisher keine größeren Versorgungsschwierigkeiten gehabt. Wie ist Ihnen das gelungen?
Jan-Henrik Reise: Sicherlich war auch unser Unternehmen von den extremen Lieferengpässen betroffen. Dank unseres gelebten Geschäftsmodelles und unserer exzellenten Bevorratungsstrategie waren wir in der Lage, unsere Kunden auch in dieser schwierigen Zeit mit den benötigten Verbindungselementen zu beliefern. Geholfen hat uns dabei unser zentrales Logistikzentrum, in dem wir Platz für 100.000 Paletten und 180.000 Behälter haben.
Welche speziellen Erfahrungen haben Sie mit der neuen Situation gemacht?
Jan-Henrik Reise: In den zurückliegenden Monaten war speziell der Einkauf extrem gefordert. Langfristige Disposition, gute Marktkenntnis und die langjährigen Beziehungen zu unseren Lieferanten haben uns dabei geholfen, die Auswirkungen für unser Unternehmen zu minimieren. Zusätzlich war es hilfreich, nahezu zu jedem Vorgang einen Plan B in der Schublade zu haben.
Was werden Sie tun, um sich auf Engpässe und wachsende Nachfrage einzustellen?
Jan-Henrik Reise: Die Frage ist, ob und in welchem Maße die Nachfrage wirklich steigen wird. Dazu sind wir in einem ständigen Dialog mit unseren Kunden. Die Engpässe in den letzten Monaten waren nahezu ausnahmslos auf ungeplant verspätete Lieferungen zurückzuführen. Mit längerfristiger Disposition und weiteren Sourcing-Maßnahmen sehen wir uns für die Zukunft gut aufgestellt.
Welchem Innovationsdruck waren Schraubverbindungen für Windkraftanlagen in den vergangenen Jahren ausgesetzt, als die Anlagen immer schneller wuchsen?
Jan-Henrik Reise: Das REYHER Engineering Management (REM) befasst sich seit Jahren mit komplexen technischen Themen. Wir unterstützen unsere Kunden regelmäßig bei technischen Fragestellungen und Weiterentwicklungen. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um die Substitution von Werkstoffen, geänderten Festigkeiten oder Korrosionsschutzanforderungen handelt.
Außer technischen Fragestellungen sind logistische Herausforderungen in dieser Branche von großer Bedeutung. Mit ausgeklügelten Konfektionierungslösungen unterstützt das REYHER Kitting und Packaging (RKP) unsere Kunden bis zur Montage auf den Baustellen vor Ort. Themen wie schneller Aufbau unter widrigen Bedingungen durch Wetter oder das Gelände können durch maßgeschneiderte Lösungen erfolgreich unterstützt werden. Nicole Weinhold
Web-Wegweiser: www.reyher.de
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