GEWI gehört mehrheitlich zur GETEC ENERGIE. Welche Vorteile bringt diese Struktur?
Patrick Notzon: Die GEWI nutzt Abteilungen der GETEC ENERGIE, um sich auf das GEWI-Kerngeschäft zu konzentrieren. Wir haben unter anderem die Abrechnung für die Anlagen dort, das Controlling sowie weitere Fachabteilungen, die im Bereich der Direktvermarktung eingebunden sind. 15 Leute unterstützen uns, so dass wir ohne personellen Überbau auskommen. Außerdem profitieren wir von der Expertise im Stromhandelstagesgeschäft von GETEC ENERGIE. Unser Hauptgesellschafter ist einer der größten Energielieferanten für Industrie- und Multi-Site-Kunden. Die GETEC ENERGIE kann über uns ihre Kunden mit langfristigen Grünstromlieferverträgen versorgen, den sogenannten Power Purchase Agreements oder PPA, als Alternative zum Strom-Terminhandel. Durch unsere enge Verbindung von lang- und kurzfristiger Stromvermarktung können wir für unsere eigenen Kunden besonders gute Konditionen schaffen.
Das Vermarktungsportfolio von GEWI nahm 2023 stark zu. Wie haben Sie das geschafft?
Patrick Notzon: In unserer schlanken Struktur arbeiten wir als sehr veränderungswilliges Team, das Prozesse schnell immer neu optimiert: Welche Produkte muss die GEWI neu aufsetzen? Was sind aktuell gute Schwellenwerte, um Handelsoptionen einzuleiten? Flexibilität und Transparenz garantiert auch unser Power Automate Desktop Workflow, der Verträge automatisiert erstellen lässt, enorm Mitarbeiterzeit spart und zusätzliche Fehlerquellen reduziert.
Raten Sie eher zu PPA oder Spotmarkt?
Patrick Notzon: Derzeit ist das Preisniveau im Grünstromhandel zu niedrig, um darauf lohnenswerte PPA abzuschließen. Wir raten daher entweder zu einem Spotmarktprodukt oder einem Kombinationsprodukt aus Direktvermarktung und Fixpreis-
absicherung, das innerhalb weniger Tage eine Umstellung aus der geförderten Direktvermarktung in ein Kurzfrist-PPA ermöglicht. Wir können das auch als Limit-Order anbieten. Ab dem individuell definierten Preisniveau fixieren wir dann das PPA.
Web-Wegweiser:
gewi.energy