Herr Langham, cruh21 ist als Beratungsunternehmen noch relativ unbekannt. Was verbirgt sich dahinter?
Jimmie Langham: Wir sind noch ein sehr junges Unternehmen, das eigentlich erst seit Anfang des letzten Jahres auf dem Markt ist. Ursprünglich hat das Team als AquaVentus-Koordinationsbüro exklusiv die AquaVentus-Initiative im ersten Jahr nach vorne getrieben. Ich bin einer der drei Gründungsväter und war dann auch erster Geschäftsführer des Fördervereins. Anfang ‘22 haben wir uns von AquaVentus gelöst und sind als strategische Projektberatung auf den Markt gegangen.
Strategische Projektberatung. Was sind hier Ihre Tätigkeitsfelder?
Jimmie Langham: Zunächst die Beratung im Bereich Offshore-Wind und Offshore-Wasserstoff in der frühen Projektentwicklung. Wir sind aber auch im Bereich Energie- und Wasserstoffwirtschaft sowie in der Strategie- und Konzeptentwicklung tätig. Die Wasserstoffstrategie für Cuxhaven sowie HyExpert Rügen-Stralsund sind hier unsere prominentesten Referenzen. Ein weiteres großes Standbein sind unsere Forschungsprojekte. Hier bin ich unter anderem einer der drei Gesamtkoordinatoren des Wasserstoff-Leitprojektes TransHyDE.
Was ist aktuell das spannendste Thema in Ihren Augen?
Jimmie Langham: Oh, es sind viele Themen. Die Energiewirtschaft befindet sich in einem disruptiven Umbruch wie nie zuvor. Neben dem Gigawatt Offshore-Wasserstoff im Rahmen von SEN-1 kümmern wir uns gerade besonders intensiv um die anstehenden Wasserstoff-Ausschreibungen nach EEG.
Was kommt da auf uns zu?
Jimmie Langham: Viel. Laut Erneuerbare-Energien-Gesetz, also dem EEG, sollen noch im Dezember 800 MW an Wasserstoff-Peakern und 400 MW an innovativen Konzepten für wasserstoffbasierte Stromspeicherung ausgeschrieben werden. Diese Ausschreibungen gehen in den Folgejahren weiter und summieren sich auf fast 9 GW Kapazität – ein äußert spannendes Marktsegment!
Wie sieht das genau aus?
Jimmie Langham: Das EEG an sich macht kaum Vorgaben und gibt dem BMWK beziehungsweise der BNetzA viel Gestaltungsfreiraum im Rahmen einer Verordnungsermächtigung. Hier ist die Aufgabe, einen Kapazitätsmechanismus in ein Energy-Only-System zu integrieren. Neben der Vergütungsform gibt es unter anderem Fragen wie die System- und Netzdienlichkeit, Standort, Infrastruktur, Größenvorgaben oder Speicherkapazität. Das ist ein ganz schönes dickes Brett.
Wer wird in diese Ausschreibungen gehen?
Jimmie Langham: Ich gehe davon aus, dass die großen Kraftwerksbetreiber ein besonderes Augenmerk auf die Peaker legen werden. Die innovativen Hybridkonzepte nach EEG-Paragraf 39 o aber beinhalten Erneuerbare in direkter räumlicher Nähe. Das könnte besonders für kleinere und mittlere Projektierer im Bereich Wind oder Solar spannend werden.
Was gilt es konkret zu tun?
Jimmie Langham: Ich denke, die Ausschreibungen werden sich verzögern ins neue Jahr. Wenn die Verordnungen aber mal ausgearbeitet sind, kann alles ganz schnell gehen. Wer dann erst anfängt, der kommt zu spät. Interessierte projektierende Unternehmen müssen jetzt anfangen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Es gilt, Partner zu finden, Modelle aufzusetzen, Szenarien zu analysieren und Projekte vorzubereiten.
Wie kann die cruh21 hier unterstützen?
Jimmie Langham: Auf vielen Ebenen. Neben der Regulatorik liegt unsere Stärke besonders in ganzheitlicher Projektentwicklung. Dazu zählen das Zusammenbringen der richtigen Partner aus unseren Netzwerken, wirtschaftliche Projektoptimierung, die Bewertung von Technologie und Infrastruktur sowie die Begleitung im Gebotsverfahren.
Web-Wegweiser: cruh21.com/de/
cruh21
Strategische-Projektberatung mit dem Blick auf die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette ist das Angebot des in Hamburg und Berlin ansässigen Unternehmens cruh21. Es leistet eine praktische Unterstützung in der Konzeption und Entwicklung Ihres grünen H2-Projekts. Das 2021 ins Leben gerufene Unternehmen berät mit seinem erfahrenen, interdisziplinären Team bei den Themen Energie- und Wasserstoffwirtschaft, Ausschreibungen, Strategieentwicklung, Machbarkeit, Technologie sowie Regulatorik und Genehmigung an Land wie auch offshore. Risikomanagement gehört ebenfalls zum Beratungsportfolio. Durch ihr breites Netzwerk stellt die cruh21-Crew sicher, dass die richtigen Partner für ihre Kunden gefunden und vernetzt werden und dass Ihre Projekte durch ein effektives Partnering an Dynamik gewinnen.