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„Erhalten von jedem Quadratzentimeter ein hoch aufgelöstes Foto“

Sie bieten ab 1.4. Drohneninspektionen für Windturbinentürme an. Was ist das Ziel?

Matthes Schachtner: Es ist über Seilkletterer sehr aufwändig, eine umfassende Turminspektion durchzuführen. Im Anlagenmarkt haben sich hohe Turmhöhen, Hybridlösungen und alternative Betonturm-Ansätze etabliert. Wir sehen hier seit einigen Jahren Auffälligkeiten an verschiedenen Anlagen, die einen Inspektionsbedarf bedeuten. Durch die Drohneninspektion gibt es heute eine sehr hochwertige, vollumfängliche und kostensparende Möglichkeit.

Inwiefern reagieren Sie damit auch auf neueste Sicherheitsvorgaben?

Matthes Schachtner: Qualitätsvorgaben und Sicherheitsstandards haben sich hier nicht nennenswert verändert. Ist aber eine Anlage von einer Auffälligkeit betroffen, dann besteht die Sorgfalts- und Überwachungspflicht für den Betreiber. Durch die Drohneninspektion erhalten Betreiber von jedem Quadratzentimeter ihres Turms ein hochauflösendes Foto, das in einem Bericht zusammengefasst und von Experten bewertet wird. Diese Berichte sind so genau und prozessstabil, dass sie hier auch einen Schadensfortschritt darstellen können. Auch die Beweissicherung gegenüber Dritten ist so sichergestellt.

Wie lange dauert eine Inspektion? Müssen Sie alle Türme eines Windparks abfliegen?

Matthes Schachtner: Die Inspektion vor Ort dauert nur rund eine Stunde je Anlage, anschließend findet die Berichtserstellung durch die Experten im Büro statt. Wenn es mehrere Anlagen desselben Typs im Windpark gibt, sollte stets jede der Anlagen beflogen werden, wenn Verdachtsmomente oder sogar festgestellte Schäden vorliegen. Für Weiterbetriebs- oder zustandsorientierte Inspektionen könnte man auch nur eine WEA inspizieren. Bei der Größe der Investitionsentscheidungen in solchen Fällen empfiehlt sich diese Prüfung an allen Anlagen.

Wie teuer sind Drohneninspektionen?

Matthes Schachtner: Der Kostentreiber sind die Anreisekosten der Inspekteure, die deutschlandweit unterwegs sind. Daher macht es Sinn, die Inspektion gekoppelt mit anderen Prüfungen an der Anlage durchzuführen, etwa Maschinen- oder Rotorblattinspektionen. Dann kostet die Drohneninspektion nur 400 Euro pro WEA. Bei größeren Windparks können wir die Kosten noch senken.

Matthes Schachtner
Leiter technischer Dienste, ENERTRAG Betrieb

Foto: Jewgeni Roppel - ENERTRAG

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