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Überregulierung bremst

Obwohl der Gesetzgeber vorschreibt, alle Niederspannungsnetze – das ist unser „Haushaltsstrom“ – zu digitalisieren, stagniert der Ausbau in Deutschland. Zwar hat sich die Anzahl der installierten intelligenten Messsysteme laut Bundesnetzagentur im Jahr 2022 verdoppelt, Deutschland hinkt aber im Vergleich zu anderen europäischen Ländern immer noch weit hinterher, wenn es darum geht, einen transparenten Überblick über die Stromnetze zu erhalten. Insbesondere in den nordeuropäischen Ländern ist man wesentlich weiter: Hier laufen bereits unzählige Daten über die Netze nahezu in Echtzeit in Datenbanken zusammen und erlauben eine aktive Steuerung der Stromnetze.

Politische Rahmenbedingungen können den Ausbau von Smart Grids sowohl unterstützen als auch behindern. Überregulierung kann Hindernisse schaffen. So hat beispielsweise das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) strengere technische Anforderungen an intelligente Messsysteme festgelegt als in den meisten Ländern – das verlangsamt den Prozess.

Dieser langsame Fortschritt behindert den Smart-Grid-Ausbau und damit die dringend nötige Fähigkeit der Netzbetreiber, Lasten effektiv zu steuern und die Netzstabilität zu gewährleisten.

Die skandinavischen Länder sind in Bezug auf den Ausbau von Smart Metering Deutschland deutlich voraus. In Skandinavien haben nahezu alle Haushalte bereits intelligente Zähler installiert. In Finnland und Schweden sind bereits die zweiten Generationen dieser Zähler im Einsatz, die eine detaillierte Visualisierung von Verbrauchsdaten und eine automatisierte Abrechnung ermöglichen. Im Gegensatz dazu waren in Deutschland bis 2021 nur etwa 160.000 von über 50 Millionen Messpunkten mit intelligenten Messsystemen ausgestattet. Wenn der Ausbau im selben Tempo weitergeht, wird es noch zehn Jahre dauern, bis die Netzbetreiber in der Lage sind, Echtzeit-Messwerte zu erheben. Dies ist notwendig, um die aktuelle Netzauslastung zu überwachen und bei Bedarf steuernd eingreifen zu können. W

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