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Suffizienzstrategie – kultureller Weg

Energiesuffizienz, also die nachhaltige Begrenzung des Energiebedarfs durch einen vernünftigen, maßvollen Umgang mit Energie auf der Nachfrageseite, ist als Ergänzung zur Energieeffizienz nötig. Einkommenszuwächse, steigende Komfortansprüche sowie direkte Rebound-Effekte von Energieeffizienzmaßnahmen führen zu neuem Energieverbrauch. Effizienz hat deshalb in Deutschland bisher nicht zu einer signifikanten Reduktion des absoluten Energieverbrauchs geführt. Diese ist aber neben dem Einsatz erneuerbarer Energien zwingend notwendig, um die Ziele der Energiewende zu erreichen. Die Suffizienzstrategie als „kultureller Weg“ zielt auf die Begrenzung und langfristige Reduktion des absoluten Energie- und Ressourcenverbrauchs und der negativen Umweltauswirkungen ab. Es ist unabdingbar, Suffizienz durch politische Maßnahmen, Instrumente und Rahmenbedingungen zu ermöglichen, zu erleichtern und Menschen in suffizientem Verhalten zu bestärken. Eine Rolle spielen dabei etwa neue Überlegungen zum Begriff des Wohlstands, Investitionen in Infrastrukturen, die suffizientes Leben erleichtern, aber auch Veränderungen in der Subventions-, Wettbewerbs- und Verteilungspolitik. Einige Ideen zur politischen Stärkung der Suffizienz gibt es bereits: In der Mobilität kann zum Beispiel durch Geschwindigkeitsbegrenzungen, Neuaufteilung des Stadtraums zugunsten von Rad- und Fußverkehr und bevorzugte Carsharing-Parkplätze der Autoverkehr unattraktiver gestaltet und Alternativen können damit gestärkt werden. Bei der Weiterentwicklung der EU-Ökodesignrichtlinie und des EU-Energielabels wird einbezogen, ob ein Gerät sich gut reparieren lässt oder gleich entsorgt werden muss, sobald ein Schaden auftritt. Ein anderes Beispiel ist die Baubranche. Wie kann Neubau auf der grünen Wiese vermieden und so die Flächenversiegelung aufgehalten und wie kann gleichzeitig der Fokus auf die Sanierung und optimalere Nutzung von Bestandsgebäuden gelegt werden?