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Solarmodule: Angebotsschwemme und Lagerräumung sorgen für niedrige Preise

Angesichts der ohnehin schon niedrigen Preise für Solarmodule war es kaum vorstellbar. Aber die Paneele für den Bau von Photovoltaikanlagen sind im September im Vergleich zum Vormonat abermals billiger geworden. Zwar liegen diese Preissenkungen unter denen des Vormonats. Das ist aber nur ein schwacher Trost für die Großhändler und Installationsbetriebe, die genau diese Paneele dereinst teurer eingekauft haben. Für Projektierer ist es eine gute Nachricht, werden dadurch die Baukosten gesenkt.

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Die Lager werden geräumt

Die Branche erklärt sich diesen abermaligen Preisrückgang trotz des seit längerem existierenden Preisniveaus unterhalb der Produktionskosten mit anhaltenden Sonderverkaufsaktionen zur Lagerbereinigung bei Händlern und Herstellern. „Das Quartalsende steht vor der Tür und damit die Veröffentlichung von Zahlen bei den börsennotierten Unternehmen“, weiß Martin Schachinger, Geschäftsführer des Online-Händlers für Solarkomponenten PV Xchange. „Diese sollen möglichst positiv ausfallen und da macht sich zu viel Lagerware nicht so gut, insbesondere wenn diese laufend abgewertet werden muss.“

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Kunden zum Kauf bewegen

Dem steht aber eine Nachfrage gegenüber, die noch nicht wie erhofft angezogen hat. Selbst in Deutschland sind die Zubauzahlen im August 2024 so niedrig wie lange nicht mehr. „Es bleibt den Anbietern also nur der Versuch, ihre Kunden mit weiteren Rabattaktionen zum Kauf zu bewegen“ sagt Martin Schachinger. „Ob die Strategie des Sich-Gegenseitig-Unterbietens aufgeht, ist zu bezweifeln. Wir befinden uns in einer Abwärtsspirale, bei der auf längere Sicht keine Preisstabilisierung oder -erholung erkennbar ist“, warnt er. „Die Hoffnung auf immer niedrigere Preise setzt bei den potenziellen Abnehmern keine Kaufanreize. Viele haben selbst noch ältere Ware im Lager, aber die Kundschaft dafür fehlt.

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Standardmodule für elf Cent pro Watt zu haben

Konkret werden die Standardmodule derzeit für durchschnittlich elf Cent pro Watt Leistung gehandelt. Das ein halbes Cent weniger als noch vor vier Wochen. Insgesamt haben die Preise für diese Module im Laufe des Jahres um etwa ein Fünftel nachgelassen. Martin Schachinger sieht hier vor allem Notverkäufe und Lagerräumungen von PERC-Modulen, nachdem die Hersteller auf effizientere Topcon- und HTJ-Technologien umgestellt haben.

Topcon wird überproportional billiger

Doch auch diese hocheffizienten Module, die immerhin einen Wirkungsgrad von mehr als 22 Prozent erreichen, sind billiger geworden. Sie werden derzeit für 15 Cent pro Watt gehandelt – ein Cent weniger als noch vor vier Wochen. Im Laufe dieses Jahres haben die Preise für dies Module um über ein Drittel nachgegeben. Damit nähern sich die Preise für die hocheffizienten Module denen der PERC-Module weiter an, da sich vor allem Topcon-Module überproportional verbilligen.

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PERC-Module für lokale Großprojekte

Dies liegt daran, dass in China nach wie vor beide Technologien in großen Mengen gefertigt werden. Dabei bleiben die PERC-Module in China und werde vor allem in lokalen Großprojekten verbaut. Aber auch dort gebe es aber kaum noch einen Preisvorteil durch Einsatz der älteren Technologie, weiß Martin Schachinger. „Diese neu gefertigten PERC-Module landen auch gar nicht mehr auf dem europäischen Markt. Hier ist vor allem eine Topcon-Modulschwemme zu verzeichnen, da die Importmengen von den Herstellern noch immer nicht richtig reguliert werden“, sagt er.

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Deshalb bleibe nur abzuwarten, ob sich Absenkung der Produktionsmengen, die von den chinesischen Herstellern angekündigt und vollzogen wurde, im vierten Quartal auswirken. Denn diese könnte in Europa für eine Reduzierung des Angebots sorgen, was in stabileren Preis münden würde. (su)