Oh, du fröhliche! Das Jahr geht seinem Ende entgegen. Und die Regenerativbranche fragt sich einmal mehr, was die Zukunft für sie bereithält: Rute oder Zuckerstange? Schöne oder schaurige Bescherung? Zahlreiche Hürden wurden zuletzt abgebaut, neue Gesetze erlassen, die Transformation nimmt Gestalt an. Nach der Photovoltaik wird jetzt auch die Windenergie deutlich zulegen. Das allein wäre doch schon mal Grund für ein frohes Weihnachtsfest.
Nicht die Energiewende ausbremsen
Der Abbau von Engpässen, die ein beschleunigter Ausbau nach sich zieht, rückt nun in den Fokus. Die Überbauung von Netzknotenpunkten ist dabei ebenso elementar wie der Zubau von Speichern, die das Netz entlasten. Mit Blick auf das gesamte Netz könnten Industriespeicher eine bedeutende Entlastung bewirken; sie können dieselbe Netzunterstützung bieten wie Tausende Heimspeicher kumuliert. Bisher kommen sie allerdings kaum zum Einsatz. | 56
Das sogar noch wichtigere Thema als die Ausbauhürden ist derweil die politische Zukunft unseres Landes. Viele Politiker stellen Klimaschutz in der Hoffnung auf Wählerstimmen infrage. Ohne Rücksicht auf nachfolgende Generationen wird die Energiewende als sinnloser Kostentreiber inszeniert. Lesen Sie bei uns, wie die Windbranche ihre Zukunft in diesen unsicheren Zeiten beurteilt. | 16
Gleich im Anschluss kommt die Solarbranche zu Wort. Wie blickt sie auf das Jahr 2025? Derzeit hat der Solarausbau an Tempo verloren. Negative Preise an der Strombörse, die Abregelung von Erzeugungsanlagen und unwirtschaftliche Stromlieferverträge sorgen für durchwachsene Stimmung. | 26
Lesen Sie auch die Stellungnahmen der Speicherindustrie zum weiteren Ausbau von Großbatterien. Hier zeichnet sich ein deutliches Wachstum ab, zumal der Bedarf aufseiten der Netzbetreiber enorm ist. Bremswirkung bei einem hohen Ausbautempo entfalten vor allem fehlende Genehmigungen und ein Engpass bei den Montagefirmen. | 52
Künstliche Intelligenz
Eine gründliche Analyse verdient auch die Situation der Unternehmen, die sich um den Aufbau einer sauberen Wasserstoffwirtschaft bemühen. Solange die Förderungen so knapp gehalten werden, dass sich kaum Wirtschaftlichkeit einstellt, wird es schwer, hier einen Durchbruch zu erzielen. Staaten, die massenhafte Abnahme im eigenen Land garantieren und gleichzeitig die Entwicklung einer Wasserstoffindustrie unterstützen, haben es leichter. | 58
Unterm Strich befindet sich die Regenerativbranche derzeit nicht gerade auf einer gemütlichen Spazierfahrt. Sie muss genau prüfen, an welchen Stellschrauben zu drehen ist, um die besten Erträge zu erzielen. Bewährt hat sich beispielsweise die Überwachung von Solarparks. Denn bereits kleine Defekte wie ein Riss können zum Ausfall einer Zelle führen und den Ertrag eines kompletten Strings einer Photovoltaikanlage stark vermindern. | 44
Betriebsführer in der Windbranche kommen schon lange nicht mehr ohne kleinteiliges Monitoring aus. Darüber hinaus fallen aber noch zahlreiche weitere Aufgaben an, die die Wirtschaftlichkeit von Projekten beeinflussen. Dabei spielt künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle. | 36
Tatsächlich findet KI inzwischen in verschiedenen Bereichen der Regenerativwirtschaft Anwendung. Windparkplaner können heute sogar mit ihrer Hilfe schnelle Standortanalysen vornehmen. | 48
So tragen neue Technologien in herausfordernden Zeiten zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit bei. Trotz vieler Rückschläge ging es immer bergauf beim Regenerativausbau. In der Hoffnung auf ein gutes neues Jahr für Wind, Solar und Co. wünscht das Team von ERNEUERBARE ENERGIEN Ihnen einige erholsame Weihnachtsfeiertage.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Nicole Weinhold,
Chefredakteurin Erneuerbare Energien