Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Ein Stück urbane Demokratie

Deutschlands Energiemarkt erlebt mit dem Inkrafttreten zahlreicher Gesetze aus dem Bundeswirtschaftsministerium derzeit einen lange herbeigesehnten und längst überfälligen Wandel. Für viele Akteure ist es nun gleichwohl ein Kraftakt, die Neuerungen auf das eigene Arbeitsfeld zu übertragen. Sobald die Regelungen jedoch in der massenhaften Anwendung angekommen sind, werden sie voraussichtlich gute Beiträge für die Energiewende leisten.

Teil des Solarpakets I war auch die Einführung der „gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung“ zur Nutzung von Solarstrom in Mehrparteiengebäuden. Eigentümergemeinschaften können künftig gemeinsam in Photovoltaikanlagen investieren und den erzeugten Strom direkt an die Bewohner verteilen – ohne Umweg über das öffentliche Netz. Die „Lieferantenpflicht“ entfällt, wodurch bürokratische Hürden sinken. Ein kluges Messsystem verteilt den erzeugten Strom alle 15 Minuten gemäß einem festgelegten Schlüssel. Bei Engpässen beziehen die Teilnehmer zusätzlichen Strom von ihrem gewählten Anbieter. Überschüsse werden ins Netz eingespeist und vergütet.

Das grüne Mehrfamilienhaus

Das Gesetz könnte den Boden bereiten für die solare Erschließung einer großen Anzahl von Wohngebäuden im urbanen Raum. Wie die Umsetzung gelingt, erklärt unser Solarautor Sven Ullrich. | 16

Ein eng damit verbundenes Thema ist der Mieterstrom. Mit der Diskussion über das Balkonkraftwerk ist deutlich geworden, dass es hier auch um die Teilhabe des Einzelnen an der Energiewende geht und damit um die Identifikation mit einer Bewegung für mehr Klimaschutz. Wir stellen eine besonders originelle Idee hierzu vor. | 42

Und schließlich gibt es noch einen dritten wichtigen Aspekt bei der Stromversorgung für Mehrfamilienhäuser: die Chancen und Herausforderungen für Stadtwerke und Kommunen, die in der Pflicht stehen, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren. Einige Städte und Gemeinden haben auf diesem Gebiet bereits gute Erfahrungen gesammelt. | 66

Vor nicht minder großen Aufgaben stehen Unternehmen, wenn es um die Schrumpfung des eigenen CO2-Fußabdrucks und langfristige Versorgungssicherheit geht. Dabei dürfen die Kosten für den ökologischen Umbau nicht ausufern. Industrielles Lastmanagement könnte hier für finanzielle Entlastung sorgen und gleichzeitig im großen Stil die gestressten Stromnetze entlasten. | 56

Der Einsatz eines Großspeichers in diesem Zusammenhang ist zwar mit Ausgaben für das Unternehmen verbunden, verspricht aber durch das Verschieben teurer Lastspitzen schnell finanzielle Entlastung. | 54

Apropos Speicher, Windfirmen sind bei den aktuellen Innovationsausschreibungen nicht zum Zuge gekommen.

Neue Turbinendesigns

Spannende Projekte mit und ohne Batterie wird es aber trotzdem geben, zumal die Hersteller mit ihren neuesten Turbinendesigns auf der Wind Energy Hamburg die Hoffnung auf weitere Verbesserungen bei der Stromernte geweckt haben. Was die Zukunft für die Branche bereithält, berichtet Tilman Weber, der sich für Sie auf der Messe umgesehen hat. | 34

An dieser Stelle möchte ich Sie noch auf unseren Spreewindspiegel aufmerksam machen, der dieser Ausgabe beiliegt. Vom 5. bis 7. November trifft sich die Windbranche in Linstow zu den 32. Windenergietagen von Spreewind. Mehr geballtes Windwissen ist schwer vorstellbar. Die Veranstaltung von Harald Düring erfreut sich Jahr für Jahr wachsender Beliebtheit. Glücklich sind diejenigen, die frühzeitig eine Unterkunft vor Ort gebucht haben.

Zum Schluss ein Hinweis zum Thema Mobilität: Fliegen wird so schnell nicht CO2-frei werden. | 52

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Nicole Weinhold,
Chefredakteurin
Erneuerbare Energien

Tags